Jeweils v.li.n.re.: Schwester Christiane, Maria, Bruder Werner, Schwester Giselinde, im Hintergrund der Waldweg (Foto 1961) und im rechten Bild Florentine, Werner, Maria, Giselinde, Christiane und Karl, mit dem Haus von Adam Klement (Waldweg) im Hintergrund, um 1963/64.

 

Das Rollstuhlbasketballteam der BRSG Aschaffenburg (1986, Maria die dritte von links) und Maria 1990 mit 33 Jahren hochkonzentriert beim Bogenschießen. Die ersten nationalen und internat. Erfolge hatten sich damals bereits eingestellt

Aus dem kleinen Mädchen wurde eine Powerfrau, die sich von nichts unterkriegen lässt. Diese Energie und Willenskraft, die sie schon als Kind auszeichnete, hat Maria durch viele schwere Situationen getragen. Sie kam über die Hauptschule Großwallstadt zum TVG, wo sie im Leistungssport zahlreiche Medaillen in den Disziplinen Leichtathletik und Geräteturnen holte. Ihr Berufswunsch ging in Richtung Modedesign. Doch ein Unfall beendete jäh ihre Träume. Danach war sie querschnittsgelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen. Nun absolvierte sie eine Lehre zur Bankkauffrau. Maria wollte wieder Sport treiben und entschied sich in der Reha-Klinik für Rollstuhlbasketball. Damals spielte sie in einer Mannschaft mit überwiegend Männern (siehe Foto oben links), da für Frauen diese Sportart offiziell noch nicht angeboten wurde. In dieser Basketballgruppe spielte auch eine Bogenschützin, die Maria neugierig auf diese Sportart machte. 1987 nahm sie an einem Lehrgang mit der Damenrollstuhl-Nationalmannschaft für Basketball teil und wurde im Länderspiel gegen England eingesetzt. Bogenschießen begann sie ebenfalls 1987 - dies war der Beginn einer sehr erfolgreichen Karriere als Bogenschützin.

Von 1987 bis 2015 nahm Maria an vielen Wettkämpfen und Meisterschaften, Europa- und Weltmeisterschaften sowie an sechs Paralympics teil. Dabei errang sie viele Medaillen, 1. Plätze und weitere vordere Plazierungen. In dieser Zeit lebte Maria für ihre Familie und für ihren Sport. Erst als die Kinder flügge wurden, war sie noch einige Jahre berufstätig. Im Jahre 2015 beendete sie ihre sportliche Karriere endgültig.

 

Maria hochkonzentriert beim Anvisieren der Zielscheibe bei den Paralympics 2008 in Peking, wo ein 6.Platz mit der Mannschaft und Rang 18 im Einzel erreicht wurde. Maria schoss mit einem Recurve-Bogen, auch olympischer Bogen genannt. Das Bogenspannen war ein kleiner Kraftakt und vergleichbar mit dem Heben von ca. 17 kg Gewicht. Bei einer Qualifikationsrunde waren 2 x 36 Pfeile zu schießen, also 72 mal 17 Kilo bewegen. Dies war ein erheblicher Kraftaufwand – und dennoch musste Maria dabei eine ruhige Hand haben.

Der Höhepunkt in Marias sportlicher Karriere war der Gewinn der Bronzemedaille mit der Damenmannschaft bei der WM 2007 in Süd-Korea. Mit im Team Katharina Schett (Bildmitte) und Tanja Schultz (rechts). Im Einzel schoss sich Maria auf Platz 7.

 

      

Ein sportlicher Steckbrief von Maria, um 2010

Eine Chronologie von Marias Wettkämpfen 1987 bis 2014. Mit vielen Goldmedaillen bei Deutschen Meisterschaften. Die persönliche Bestleistung ist mit 1.154 Punkten (Infos) hinterlegt, erreicht im Jahre 2003 bei einem internationalen Turnier in Düren. Die sportliche Krönung war die Bronzemedaille 2007 bei den Weltmeisterschaften in Südkorea. 2015 beendete Maria ihre sportliche Karriere. 

Familienfoto mit Ehemann Peter Droste und den drei gemeinsamen Kindern Janine, Benjamin und Melanie (vermutlich Mitte / Ende 1990er Jahre).