Aktive und Ehrenamtliche des Kraftsportclubs Germania 1910 Niedernberg e.V. (Webseite)
Hier stellen wir nach und nach langjährige Mitglieder des KSC Niedernberg vor. Diese müssen nicht unbedingt im Einzelsport besonders erfolgreich gewesen sein, ein DM-Titel ist nicht unbedingt notwendig. Auch andere Begebenheiten, wie z.B. eine jahrzehntelange Vereinstreue oder ein Ehrenamt, zählen durchaus als herausragende Leistung.
Walter Sacher findet man hier...
Johann "Hansi" Tauer *1937, † 1999
Hansi wurde 1937 in Podersam (Sudetenland) geboren und kam als Heimatvertriebener nach
Kriegsende mit seiner Mutter Hertha sowie den Geschwistern Gretl und Traudl nach Niedernberg. Im Bild links sieht man Hansis Vater, der im Krieg gefallen ist, mit Gretl auf dem Arm. Im Hintergrund Mutter Hertha, rechts Tante Gretl mit Hansi. Im Bild rechts Hansi mit ca. 2 Jahren auf einem Leiterwagen.
Hertha mit ihrem Sohn Hansi im Arm und Hansi in Lodenstrickjacke mit Schwester Gretl auf einer Blumenwiese.
Hansi als stolzer „Angelkönig“ und rechts in sener neuen Heimat als Jugendlicher mit
fescher Lederhose
Hansi war ein lustiger, kontaktfreudiger und zielstrebiger Geselle. In
Niedernberg erlernte Hansi bei einem Heimschneider das Schneiderhandwerk und
arbeitete danach bei verschiedenen Kleiderfabriken in der Region, die im Laufe
der Jahrzehnte den Produktionsbetrieb aufgeben mussten. Zuletzt war Hansi bei der
Kleiderfabrik Ernst Mühlon in Großostheim-Wenigumstadt angestellt, bevor er 1998
in Rente ging und leider 1999 viel zu früh im Alter von nur 62 Jahren verstarb.
Hansi (hinten rechts mit blonder Perücke) beim Lumpenball 1967 in der Bar der neu erbauten Niedernberger
Schulturnhalle.
1965
heirateten Hansi und Christa Tauer, aus der Ehe gingen mit Uschi und Sabine zwei
Kinder hervor. Hier sehen wir die beiden bei der Hochzeitsfeier im Gasthaus „Zum
Blauen Bock“.
Hansi hält als junger "Kapitän" das Ruder in der Hand, Christa hat beim Segeln 1968 auf dem Chiemsee vollstes Vertrauen in ihren Mann. Ein beliebtes Urlaubsziel der Tauers war die spanische Costa Brava, dort verbrachte man zusammen mit Familie Werner Nebel etliche schöne Campingurlaube in den 80er und 90er Jahren.

Obwohl Hansi mit 35 Jahren nach Obernau umzog, hat
er hier seine Spuren hinterlassen, konnte viel bewegen und war in mehreren
Vereinen aktiv, wie hier als so z.B. auch beim Spielmannszug als Fanfarenbläser. Hansi erkennt man in der Bildmitte, hintere Reihe, unter dem linken Schulfenster. Der Verein präsentierte sich hier im Jahre 1958 mit seinen ersten Uniformen.
Hansi (3. v.li.) beim Gruppenfoto des Tischtennisteams der
DJK Niedernberg
Hansi war jahrelang Stammgast in der Bütt, trat
sowohl unter Sitzungspräsident Rolf Lehmann (Bild links, 1966 in der Mainaussicht)) als auch unter Nachfolger Robert
Klement und Heinz Roth auf.
NCV-Präsident
Robert Klement 1968 bei seiner Ansprache zu Büttenredner Hansi Tauer in der Niedernberger Schulturnhalle.
Hansi als "Teufelchen" 1968 in der Schulturnhalle
Hansi 1971 in der Niedernberger Bütt im "Al Capone" - Look
Auch in seiner Zeit nach seinem Umzug nach Obernau trat Hansi im Niedernberger Fasching auf, so wie hier 1983.

Große Erfolge konnte Hansi als Schüler- und Jugendtrainer
bei den Ringern verzeichnen. Er hatte einen guten Draht zum Nachwuchs und das notwendige
Gespür für Talente. Er forderte u. förderte die Jungs, hatte großen Anteil an
der Entwicklung und den Erfolgen, die mehrere Niedernberger Ringer verzeichnen
konnten. Dieses und das nachfolgende Foto zeigen deutlich, welche großen Zuspruch der KSC damals in Sachen Nachwuchs hatte.

Unter Hansis Jungs waren einige große Kaliber dabei, etliche
Medaillen bei Deutschen Meisterschaften gingen nach Niedernberg.
Christa Tauer mit Anneliese Kowarschik auf einer Sitzbank vor einer Turnhalle. Die beiden Damen begleiteten öfters ihre "Männer" auf auswärtigen Ringerwettkämpfen, so dass eine Freudschaft unter den Familien entstand. Von den beiden begabten Kowarschik-Brüdern war Udo der erfolgreichere Ringer, brachte es zu einer Bronze- und einer Silbermedaille bei deutschen Jugendmeisterschaften und zum Stammringer der ersten Mannschaft des KSC Niedernberg, u.a. bei der Dreifachmeisterschaft 1978 / 1979 / 1980 in der Oberliga Hessen mit dem damit verbundenen Aufstieg in die zweite Bundesliga.
Eine Ringergemeinschaft (RWG) des KSC Niedernberg mit dem SC Kleinostheim erreichte bei den Deutschen A-Jugend-Mannschaftsmeisterschaften 1970/71 die Deutsche Vizemeisterschaft. Ein weiterer Erfolg, bei welchem Hansi als Trainer großen Anteil hatte.

Nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorstand wechselte Hansi Tauer 1972 vom KSC Niedernberg zum SV Einigkeit 05 Aschaffenburg-Damm und
war auch dort sehr erfolgreich. U.a. führte er die Dämmer A-Jugend mit
hochkarätigen Nachwuchsringern wie Fritz Gerdsmeier, Fuat Yildiz, Armin
Rachor, Dieter Schwind, Andreas Herget usw. zur Deutschen Meisterschaft
1981!
Bis Anfang der 90er Jahre war Hansi in Aschaffenburg als Trainer aktiv, veranstaltete jahrelang mit dem Nachwuchs ein Ferienlager in der Nickelmühle bei Schollbrunn, kochte dort für die jeweils 30-40 Buben, denn Kochen war eine weitere Leidenschaft von Hansi! Als er merkte, dass es körperlich bergab ging und er den Schützlingen nichts mehr vormachen konnte, sah er die Zeit gekommen, den Trainerjob mit ca. 55 Jahren an den Nagel zu hängen.

Eine weitere Leidenschaft von Hansi war das Skatspielen, Anfang der 80er
trat er in den 1978 gegründeten Skatverein "
Lustige Buben Wenighösbach
e.V". ein. Der damalige Vereinsgründer und Vorsitzende Karl-Heinz Strauß
hatte 1979 die Idee, in Marotta, einem beschaulichen Badeort an der
italienischen Adria (ca. 60 km südlich von Rimini), über die
Pfingstfeiertage ein großes Skatturnier auszurichten. Gleich das erste
Turnier war ein voller Erfolg. Viele deutsche Skatvereine verbinden
seither die Teilnahme mit einem Badeurlaub und reisen Jahr für Jahr mit
dem Zug zu dem mittlerweile als "Skat - und Rommé" ausgeschriebene
Turnier an. Zeitweise waren z.B. alleine drei Zugwaggons für die Nordlichter aus Hamburg in Richtung Süden reserviert. Im Foto sehen wir
Hansi 1994 als Skatkönig beim großen
Pfingstturnier in Italien. Bild rechts: Seine Frau Christa ist noch heute
aktiv beim Skatverein, spielt mit den Frauen in der nachträglich gegründeten Rommé-Abteilung. Im Bild wird sie 2018 beim 40-jährigen Vereinsjubiläum (siehe
Main-Echo Bericht) von der ersten Vorsitzenden Nadja Müller für ihre 25-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Per Mausklick kann man Berichte über die Teilnahme des Wenighösbacher
Skatvereins beim Pfingstturnier in Marotta nachlesen. Im Magazin von
1980 auf Seite 6, im 1997er Heft auf Seite 9.
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Walter Straub und Rudolf Gerlach

Das Wochenrätsels in der KW 28 lautete:
Wir
sehen hier auf dem Gruppenfoto einige bekannte Gesichter. Einer der
Männer war jahrzehntelang einer der Kleinsten und einer der Größten. Mit
seinem jahrelangen Wegbegleiter, der ebenfalls auf dem Foto abgebildet
ist, konnte er einige große Erfolge feiern. Wer sind die beiden
gesuchten Personen?
Die Auflösung lautete:
Er
war einer der Kleinsten und zugleich einer der Größten, das Main-Echo titelte
einmal: Walter Straub – die Fliege!
Walter war ein mannschaftsdienlicher
„Siegringer“, der sowohl in der Oberliga Hessen als auch in der 2. Bundesliga
zuverlässig seine Punkte beisteuerte. Jahrzehntelang hatte er für die erste
Mannschaft des KSC Niedernberg abtrainiert ("Gewicht machen"), um im
damaligen Papier- und Fliegengewicht (48/52 kg) antreten zu können. 1990 ging
er im erstaunlichen Alter von 47 Jahren (!) letztmals auf die Matte, beendete
nach über 30 Jahren als KSC-Aktiver seine erfolgreiche Karriere, in welcher er
auch einen fünften und sechsten Platz bei den Deutschen Meisterschaften der
Männer im Jahre 1969 und 1970 erkämpfen konnte. Walter lebt heute in
Aschaffenburg-Schweinheim.
Mit
Rudolf Gerlach war auch einer seiner treuen Wegbegleiter auf dem Rätselfoto zu
finden. Ende der 60er rangen beide noch zusammen in der ersten Mannschaft. Von
1970 bis 1985 war Rudolf Mannschaftsführer und Betreuer, konnte mit Walter und
dessen Teamkollegen etliche Erfolge feiern und wurde mit der goldenen
Ehrennadel des Hessischen Ringerverbandes ausgezeich-net. Bis zuletzt hat
Rudolf die Heim- und Auswärtskämpfe des KSC besucht. Auch in der im September
startenden Oberliga-Saison (Terminplan) möchte er die „Jungs“ wieder anfeuern und demnächst
seine 70-jährige Mitgliedschaft mit dem Verein feiern.
Auf dem obigen Rätselbild (Ausschnitt aus einem Gruppenbild zum
50-jährigen Vereinsjubiläum im Jahre 1960) sind nachfolgende Personen
abgebildet (jeweils von li. n. re. und von unten nach oben): Alois Scholl,
August Hartlaub, Walter Straub, Alfred Haas, Sebastian Wenzel, Linus Hartlaub,
Rudolf Gerlach, Titus Reinhard (ausgewandert in die USA), Robert Steinhauser,
Karl Gerlach, Walter Reinhard, Josef Lebert,
Karl Schreck, Anton Rohmann und Edmund Hartlaub.
In Bearbeitung
Ein
Mannschaftsfoto Ende der 60er Jahre mit Walter Straub. V.li.n.re.:
Mannschaftsführer Herrmann Reinhart, Trainer Norbert Kreh, Walter
Straub, Ingbert Hartlaub, Wolfgang Klement, Helmut Schmitt, Josef
Fecher, Ralf Nogay, Rainer Nover, Helmut Gerlach, Stefan Scheurich,
Karl Mayerhöfer, Engelbert Fecher.
Die Gemeinschaft RWG Kleinostheim-Niedernberg wurde 1970/71 Regionalligameister.
Rudolf findet man in der hinteren Reihe ganz links als Mannschaftsführer, Walter in der ersten Reihe
links.
Der
dreifache Oberligameister 1978-80. Rudolf findet man in der zweiten Reihe der zweite von
rechts, links neben dem damaligen Vorsitzenden Walter Sacher. Walter Straub ist im roten Sportanzug ganz links, zwischen dem legendären Kult-Betreuer "Es Herrmännsche" und Bernd Seitz zu sehen.
Rudolf wie immer hautnah am Geschehen (HH-Halle, 2018, über dem NA-Logo). Auch in der im September
2021 startenden Oberliga-Saison (Terminplan) möchte er die „Jungs“ wieder anfeuern und demnächst
seine 70-jährige Mitgliedschaft mit dem Verein feiern.
Update 2023:
18. Mai 2023: Rudolf wurde beim Vatertagsfest des
Musikcorps Niedernberg als Ehrengast übers Mikrophon begrüßt, die abschließenden Worte "schön, dass du da bist, Rudolf" zeigen, dass sein jahrzehntelanges Engagement für den Verein in Ehren getragen und nicht vergessen wird. Rudolf war Gründungsmitglied des damaligen Spielmannszuges (1957) und auch tatkräftig am Bau des 1999 fertiggestellten Vereinshauses "Musicum" beteiligt. "
Jeden Stein davon kenne ich auswendig", Rudolf kann noch heute stolz darauf zurück blicken. Beim Ringen musste er als Zuschauer eine Weile pausieren, er ist nicht mehr gut zu Fuß, ist mittlerweile auf Krücken angewiesen. Aber es geht im wieder besser und mit seinem "roten Flitzer" (E-Dreiradroller "ECONELO J1000") ist er wieder mobil und freut sich, in der kommenden
Hessen Oberliga-Saison 2023 wieder an der Matte zu sitzen um die KSC-Ringer anzufeuern. Rudolf ist im Thema Ringen noch "up to date", weiß über alle Neuzugänge Bescheid.


Der Spielmannszug Niedernberg anlässlich des Kreisfeuerwehrfestes und der damit verbundenen Fahnenweihe der FFW im Jahre 1965. Hintere Reihe, 2. v.re.: Gründungsmitglied Rudolf Gerlach
In unserem Wochenrätsel gilt es seit Januar 2021 Niedernberger Persönlichkeiten, welche in der Öffentlichkeit standen oder einen hohen Bekanntheitsgrad erreichten, sowie historische Ladengeschäfte, Firmen, Salons, Praxen, Wirtshäuser,
Handwerksbetriebe etc. zu erraten. Nach Auflösung der jeweiligen Rätsel
werden diese Personen mit Kurzbeschreibung und Bildmaterial hier in den Rubriken eingepflegt.
Wir freuen uns auch über Vorschläge, Anregungen und Übermittlung von Archivmaterial, siehe hier...