Gasthaus "Zur Linde"
Das 1910 von Maurermeister Franz Haas erbaute Gasthaus schloss im Juni 1986, nachdem Irma, die Ehefrau von Alfred Haas, verstarb. Das Gebäude samt Kegelbahn wurde 1996 abgerissen. Alfred Haas, Wirt in dritter Generation, verstarb im März 1993.
Abbildung 1927. Die »Linde« wurde in erster Generation von Franz Haas bis zu dessen Tode im Oktober 1915 betrieben und vom Nachkommen Johann Haas und dessen Ehefrau Aloisia in zweiter sowie nach deren Ableben ab 1954 vom Sohn Alfred mit Gattin Irma bis 1986 in dritter Generation fortgeführt. Das Gasthaus wurde im Laufe der Jahre immer weiter aus- und umgebaut, verfügte alsbald über Fremdenzimmer, eine
Kegelbahn und einen großen Tanzsaal mit gewölbter Decke. Dieser Saal
wurde u.a. auch für Proben des Gesangvereins, der Ringer, Kunstradfahrer sowie für deren Weihnachtsfeiern genutzt. Auch Faschingsbälle und gelegentliche Theateraufführungen fanden im damals (bis zum Bau des Jugendheimes 1958) größten Saal des Ortes statt.
Lindenwirtin Irma mit Schwiegervater Johann Haas in
den 50er Jahren hinter der Theke, rechts 1965 nach einer Renovierung.
Auch die ersten Maskenbälle und Prunksitzungen fanden im Saal statt (siehe Plakat / Foto oben von 1958) und nachfolgende Faschinghsbilder. Von ca. 1962
bis 1973 diente der Saal der Kleiderfabrik Gebrüder Scheurich als
Produktionsstätte. 1996 wurde der Gebäudekomplex abgerissen und
durch ein Wohn- und Geschäftshaus ersetzt, siehe Fotos am Ende dieser Seite.
Maskenball im Gastraum (untere Etage, erkennbar am gewölbten Fenster) ca. 1955 und rechts um 1957/58 oben im Tanzsaal
Wir sehen zwei verliebte Pärchen im Jahre 1956, zu später Stunde bei einem Faschingsball im Tanzsaal der Linde.Im Vordergrund Elisabeth und Heribert Reinhard, dahinter Maria und Seppel Hesbacher. Hintergrundinfos "der letzte Tanz" zu diesen Fotos kann man hier... nachlesen.
Kinderfasching
1961 im Gasthaus "Zur Linde". Mit auf dem Foto Familie Karl und Florentine Bleifuß (mit Tochter Maria, Christiane und Giselinde sowie
weitere Kinder, u.a. ganz links „Cowboy“ Felix Zimmermann.
Schafkopfrunde in der 1965 modernisierten Linde mit
Ludwig Klement, Adam Scheurich, Johann Klement und Josef Reinhard (v.l.n.r.).
Das Foto knipste Gudrun Antoni anlässlich ihrer Fotografenausbildung
Die Innenräum kurz nach erfolgter Renovierung 1965. Im linken Bild kann man rechts den Eingang zur Gaststube und rechts unten die Kacheln der Thekenverkleidung erkennen. Im Zuge der Modernisierung wurden u.a. neue Fenster, eine Zentralheizung (vorher Ofen) und neue Gastromöbel installiert. Der Bereich um die Theke wurde umgestaltet, zur Vergrößerung des bereiches vermutlich eine Wand
weggerissen. Die Wandkacheln blieben.
Auch der Eingangsbereich zur Straße hin wurde von zwei Türen auf eine Türe geändert, auch ein Erker kam hinzu. Bild rechts: Irma hat Altbürgermeister Adam Klement sein Vesper serviert: Ein Brotkörbchen, ein Teller mit Wurst und ein Schoppen Wein, somit geht der echte Nirrenberscher bestimmt nicht ein.
V.l.n.r.: Hochzeitsfoto von Juni 1913 - Lindenwirt in 2.Generation Johann Haas mit seiner Angetrauten Aloisia (Wirtstochter von Jakob und Gertrudis Fischer / Mainaussicht), daneben das Hochzeitsfoto sowie Porträts der beiden Wirtsleute in 3. Generation, Irma († 1986) und Alfred Haas († 1993). Sein Vater Johann betrieb nebenher zur Gastwirtschaft noch
eine Landwirtschaft, Alfred hatte hauptberuflich eine
Arbeitsstelle. Die Gaststätte wurde überwiegend von seiner Frau Irma geführt.
Ein Wandgemälde im Gastraum der Linde von Tüncher Vettermann
(Quelle: Heimatbuch)
Blick vom Rosengärtchen auf die Linde Der Eingangsbereich weist noch die Merkmale aus den Anfangszeiten aus. Der Umbau des Obergeschosses ist jedoch bereits vollzogen.
Aussenansicht Anfang der 60er Jahre, damals noch
mit zwei Eingangstüren (bis zur Renovierung 1965). mittlerweile neu verputzt. Hier gut zu sehen das überbaute Tor zur Vergößerung des Saales im Obergeschoss.
Ein Foto aus 1983, nach der 1965er Renovierung nur noch mit einer Eingangstüre und mit Erker, siehe nachfolgendes Foto.
Die Fotos oben und unten zeigen das Anwesen der 1986 stillgelegten die Gaststätte im Februar 1996, jeweils kurze Zeit vor Abriss des Gebäudekomplexes. Unten links: der in den 60er Jahren hinzu hgekommene Erker.
Seitenansicht Römerstraße: Links Anfang der 70er Jahre mit Fremdenzimmer über dem Tor. Foto Mitte kurz vor Abriss in den 90er Jahren. Foto rechts: Der Anbau des Erkers fand Ende der 60er statt. Die Fremdenzimmer wurden bis zur Übernahme der
Wirtschaft im Jahre 1954 durch Alfred betrieben. Sie befanden sich im Gebäudeteil an der
Römerstraße über dem Hof- bzw. Garagentor. Die Kegelbahn war im letzten Gebäudeteil untergebracht –
angrenzend zum Anwesen der Familie Fischer. Die Kegel mussten noch per Hand aufgestellt werden.
Hier verdienten sich Burschen ein kleines Zubrot. Der Kegelbetrieb wurde vermutlich in den 1950er Jahren eingestellt.
Abriss 1996: Foro oben Blick vom Rosengärtchen aus, Fotos unten Römerstaße, mit Abriss Fremdenzimmer u. Kegelbahn.
Diese Ansicht von 2015 zeigt noch die dem Gathaus namensgebende Linde und die Kastanie. Kurz danach, am 3.9.2015 wurden beide Bäume im Zuge einer Straßen- und Kreuzungssanierung entfernt.
Oben: Historische Postkartenansicht um ca. 1930/1940, mit Kiegerdekmal und Lindenbaum. Das Tor ist bereits überbaut.
Nachdem Johnan Weitz das Anwesen gekauft hatte, ließ er es April 1996 niederlegen und ein Geschäfts-Komplex errichten.
Ansicht (2018/2019)
Ansicht 2020 mit dem neu geplanzten Baum.
Hinweis:
Dieser Rückblick ist vorerst fertiggestellt. Im Laufe der Zeit werden jedoch immer wieder Aktualisierungen vorgenommen.