Schreibwaren, Spielwaren, Haushaltswaren

Hier stellen wir nach und nach ehemalige Ladenbesitzer, welche mit einem Schreibwaren- oder ähnlichen Laden in die Ortsgeschichte eingingen, vor.

Den Laden von Helene Kempf findet man hier... , Krämer- bzw. Lebensmittelläden / Gemischtwaren findet man hier...


Schreibwaren Monica Klement  inkl. Manfred und Adalbert Klement


Der Laden im Jahre 2011 (oben), links unten das Anwesen in der Schulstr.33 aus der Vogelperspektive, rechts unten 2019

 

Am 6. Juni 1979 eröffnete Monica ihr Schreibwarengeschäft in der Lindenstraße 4, im ehem. Laden von Ilse Sacher, der zuvor einige Jahre leer gestanden hatte. Der Umzug in die Schulstraße erfolgte vier Jahre später, die Eröffnung der ins Wohnhaus integrierten Ladenräume erfolgte am 10. November 1983. Beworben wurde Monica's Laden mit:

"Schreib-, Spiel- und Lederwaren, Geschenk- und Handarbeitsartikel, Bücher und Zeitschriften, Fotoanahmestelle"

Im Oktober 1992 wurde die Lottostelle und die Mitteilungs- u. Amtsblatt-Abholung von Ilse Sacher übernommen, welche Ilse anfangs in der Lindenstraße, zwischenzeitlich in der Hintermauer (Spar-Rosel) und zuletzt Gartenstraße inne hatte. Die ersten zwei-drei Wochen (bis die Leitung in der Schulstraße stand) nahm man die Lottoscheine noch in der Gartenstraße entgegen. Am Montag, den 19.10. 92 erfolgte die offizielle Eröffnung der Lottoannahmestelle im Spiel- und Schreibwarenladen Klement, sie lief damals auf beider Namen, Manfred und Monica. Siehe auch Amtsblattanzeigen von 1992 weiter unten. Manfred half auch im Laden mit aus, viel Zeit und Herz investierte er in die Verkaufsberatung von Füllern. Denn hier sollte man einige wichtige Kriterien beachten, damit das Schreibgerät auch wirklich zum jeweiligen Kind passt. Die Schulhefte usw. wurden damals, besonders fürs 1. Schuljahr,  jeweils in den Sommerferien mit den Lehrkräften abgesprochen, so konnte man sich darauf einrichten. In den späteren Jahren, mit dem Ansiedeln der Großmärkte, nahm der Verkauf von Schulartikeln merklich ab. Diese boten z.B. keine einzelnen Schreibhefte, sondern in 5er und 10er Blöcken an. So kam es schon mal vor, dass in der Schulstraße jemand ein Rechenheft in ein Schreibheft umtauschen wollte, welches jedoch "versehentlich" nicht aus Moni's Laden stammte, wie es sich meist sofort erkennen ließ. Richtig gut eingeschlagen hatte ab 1990 die neue Verkaufsschiene "Quelle Shop". Ab ca. 1998 war Quelle eine Art Vorreiter des Internethandels, man konnte sich online die Ware aussuchen und im Laden abholen. Mit dem Konkurs von QUELLE im Jahre 2010 brach ein ansehnlicher Umsatzanteil von heute auf morgen weg. Am 31. Mai 2011 schloss Monica ihr Ladengeschäft und führte danach bis 15.9.2020 die Lottoannahmestelle in der Aral-Tankstelle, wo sie auch später noch ab und zu aushalf. 

 


  

"Komm, Rotkäppchen, hier hast du ein Stück Kuchen und eine Flasche Wein. Bring das der Großmutter, denn sie ist krank und schwach und wird sich sicher freuen.“  -  Monica als Rotkäppchen verkleidet, ein Fasenachtsfoto aus ihrer Kindheit in Hösbach. Im nächsten Bild könnte man fast glauben, sie hätte sich als kleine, eigensinnige Struwweliese oder Pippi Langstrumpf verkleidet. Dazu zwei Aufnahmen aus ihrer Lehrzeit zur Bürokauffrau bei der Firma Vonderlohe in Goldbach. Hier lernten sich Monica und Manfred, der dort 40 Jahre lang aus Außendiestmitarbeiter tätig war, kennen.



    

Monica mit ca. 17 Jahren während ihrer Bürolehre in Goldbach und mit ca. 20 Jahren, als sie bereits in Niedernberg wohnte.
Rechts im Bild die stolze Omi mit ihrer Enkelin. 





Monica bei der Neueröffnung am 10.11.83 hinter der Ladentheke. Das Sortiment war nun um einiges umfangreicher.

       


      



       
Links: Sonja Englert (geb.Heil) arbeitete von 1990-2010 im Laden. Bildmitte: Bei so viel Spielsachen fühlt sich der Enkel natürlich wie im Schralaffenland, Sohn Volker gibt auf ihn Obacht, dass er nicht gleich alles abräumt. Rechts: Firmenfeier mit der Schreibwarenbelegschaft in der Mainaussicht, ca. 90er Jahre.


   
    

Nur einige der vielen Werbeanzeigen des Verkaufsladens.            




Derzeit genießen beide ihren Ruhestand. Monica und Manfred Klement im Juli 2021



Manfred als junger Bursche. In der Radpyramide sieht man den blonden Manfred vorne in der "zweiten Etage". Rechts sieht man Manfred als jungen Mann mit fescher Lodenjacke. In seiner Jugendzeit hatten er und seine Kumpels es "faustdick hinter den Ohren". Damals wurde so manch kurioser Streich ausgeheckt.

1964: Nicht die Honischer Beatles sondern fünf sogenannte "Engel" mit 'nem "B" vorne dran: Toni Ostheimer, Manfred Klement, Gustel Schuck (vo), Manfred Wenzel und Werner Ziegler



 
Berufschulklasse 1964, Unverkennbar Manfred oben links.         Manfred als Bandmitglied der "Fußball-Beatles" 1965


Manfred als Betreuer der ersten Mannschaft der Spvgg Niedernberg im Auswärtsspiel 1966 beim TSV Nürnberg-Buch


    

Prinzessin Bernadette I. und Prinz Manfred I. - unser Prinzenpaar 1969. Dem Elferrat gehörte Manfred von der Kampagne 1970/71 bis 2012/13 an. Hier ein Bild von 1976, Schulturnhalle, Manfred links zwischen Roland Lebert und Albert Seitz.  Rechtes Foto: Die jährliche Auslosung des Gewerbevereines ca. 1979/80 im Niedernberger Rathaus. Manfred schreibt mit, Reiner Reinhard überwacht die ordentliche Ziehung der Losfee Barbara Schmitt. Die Ausloungen fanden später im Pfarrheim und zuletzt bis ca. Mitte der 90er Jahre im Cafe Reinhard statt.   




 

Manfreds Vater Adalbert Klement war ein recht lustiger Geselle und wurde im Ort liebevoll "KarlsBert" genannt, quasi dem Karl sein Adalbert. Er besaß den allerersten Führerschein in Niedernberg, noch vor Josef Wießmann, dem Besitzer des ersten Autos. Ausgestellt wurde die im Volksmund „Lappen“ genannte Fahrerlaubnis am 14.Dezember 1927 in Hanau. Die abgebildete Ausführung wurde auf Vorlage des alten Führerscheins nach dem 2. Weltkrieg in Obernburg am 27. Juni 1946 umgeschrieben und vom Landrat Obernburg (Herrn Kempf) gestempelt und höchstpersönlich unterzeichnet. Das zeigt schon, welch hohen Stellenwert die raren Führerschein damals hatte. Interessant ist auch, dass Adalbert nie ein Auto besaß. Den Führerschein „Klasse 2“ benötigte er in seiner Anfangszeit bei der Firma Haniel zum Fahren des oben rechts abgebildeten Kohlelasters.


 

Zu seiner Arbeitsstelle im Leiderer Hafen fuhr er "Karls Bert" meist mir Arbeitskollegen frühmorgens per Fahrrad durch das „Tannewäldchen“. Nach Feierabend kehrten die Jungs manchmal noch auf ein Bierchen am damaligen Kiosk (siehe Foto rechts) ein. Zu jener Zeit, als es kaum Autos und Busverbindungen gab, war auf dieser Radstrecke zwischen Niedernberg und Aschaffenburg reger Betrieb.

     

Links im Bild: Adalbert Klement, der Mann mit dem ersten Führerschein im Ort. Auf diesem Foto ereinnert er ein wenig an HumphreyBogart, mit einem Unterschied: Der Hollywoodstar konnte bzw. durfte nicht so schön lachen wir Karls Bert, sein Markenzeichen war schließlich ein "cooler Blick". Rechts: Adalbert mit seiner Frau Maria ("Marie") zur goldenen Hochzeit.

In unserem Wochenrätsel gilt es seit Januar 2021  Niedernberger Persönlichkeiten, welche in der Öffentlichkeit standen oder einen hohen Bekanntheitsgrad erreichten, sowie historische Ladengeschäfte, Firmen, Salons, Praxen, Wirtshäuser, Handwerksbetriebe etc. zu erraten. Nach Auflösung der jeweiligen Rätsel werden diese Personen mit Kurzbeschreibung und Bildmaterial hier in den Rubriken eingepflegt. 

Wir freuen uns auch über Vorschläge, Anregungen und Übermittlung von Archivmaterial, siehe hier...