Theresia und Ernst Dietz



Hochzeiztsfoto von Theresia und Ernst Dietz. Die Vermählung fand im Jahre 1936 statt.



Die beiden Eheleute im September 1992 bei den Feierlichkeiten zum 80. Geburtstag von Ernst im Saal der Gaststätte „Zur Mainaussicht“. Nachfolgende Bilder zeigen die dazugehörige Danksagung im Amtsblatt, daneben die Anzeige nach der Goldenen Hochzeit 1986 und ein Foto von Theresia in jungen Jahren.


    


Theresia eröffnete 1952 in der Schulstraße im Wohnhaus ein Lebensmittelgeschäft. Um genügend Platz zu haben, wurde hierfür das Wohnhaus um einen Anbau erweitert. Das Geschäft gehörte zur Handelskette „Edeka“. Der Einkauf erfolgte mit Bedienung und auch Selbstbedienung. Im Angebot waren außer Lebensmittel auch Schreibwaren. Theresia stand bis zu ihrem Lebensende in ihrem Laden hinter der Theke. Im Februar 1996 verstarb sie überraschend. Nach einem Ausverkauf durch ihre Tochter Kunigunde wurde das Geschäft geschlossen.

Theresia war Mitglied im Werkvolk (heute KAB). Auch arbeitete sie gerne in ihrem Garten. So konnte sie auch mal aushelfen, wenn jemand dringend Petersilie brauchte und die Geschäfte schon geschlossen hatten.





2017



Anekdoten aus dem Tante Emma - Laden von Theresia Dietz, die Namen der Übermittler werden nicht genannt:

O-Ton Therese: "Ernst, häilst du e Cola fer die Buwe im Keller? Isch guck, dass die nix klaue!"

"Therese hat uns mehrmals die Ärmel abgetastet, ob wir nichts eingesteckt haben... wir waren sauber, wussten aber, warum sie das tat. Einem Ladenpirat ist mal alles, was er unter die Jacke gesteckt hatte, bei der Monica Klement im Schreibewarenladen rausgefallen, direkt an der Kasse. Monica hat das damals mit den Eltern besprochen, hatte wohl keine Polizei eingeschaltet..."

"Da haben wir immer Wassereis vom Taschengeld gekauft."

"Da gab es fast alles und sie hat es auch immer auf Anhieb gefunden.
War toll dort einzukaufen."

"Ernst.... Ernst, hole mal 2 Wassereis aus dem Keller, und schon ist er los. War das toll als Kind."


"... Du konntest auch mitten in der Nacht bei der Frau Dietz klopfen um Bier zu kaufen."


"Ein äschter Hnoischer beste wenn...
- du einmal bei Dietz was mitgehen hast lassen ;-))
- wenn Du auf dem Prinzenwecken alle Lieder mitsingen kannst
- du heute noch was bei der Roswitha aus den Süßigkeitenboxen kriegst
- wenn Du weißt wo Adolf Rehbein gewohnt hat."

"Echt jetzt, das war ein Edeka!!! Wie goldisch... man, was würde ich drum geben die Zeit mal kurz zurück zudrehen.."


"Es wurde beim Theresje schon immer geklaut, auch von den Schulkindern/Lausbuben in den 60/70ern, das haben schon viele erzählt und ich meine, ich hätte damals auch was stribitzt, als Therese im Keller war. Aber nur so ne Kleinigkeit zum Naschen, in der Gruppe, das war ein Muss, wie eine Art Mutprobe, waren alle so um die 7-8 Jahre alt. Heute kommt mir das so dermaßen widerlich vor, so eine Situation auszunutzen und die Frau zu bestehlen. Sie tut mir im Nachhinein richtig leid, wie grausam die Kinder damals waren, natürlich war ihnen das nicht bewusst. Für z.B. ein geklautes Hanuta mussten Therese, Olga, Rosel, Roswitha & Co erst wieder 2 oder 3 verkaufen, um den Schaden wett zu machen."

"Hab dort auch immer naschen gekauft... und "schniggers" so wie Frau dietz immer gesagt hat."

"Für mich war das voll das Highlight als ich nach Deutschland kam, ach Gott was hab ich dort naschzeug gekauft."









  

Küster Ernst Dietz bei der Einsegnung des Bürogebäudes mit Lagerhaus von der Spar- und Darlehenskasse Niedernberg 1954 und vom Wasserturm 1959, jeweils durch Pfarrer Franz Eckert. (Fotos: Heimatbuch von Albert Wagner)

Den meisten Niedernbergern ist Ernst Dietz (* 1914, † 1996) als Küster in Erinnerung. Dieses Amt übernahm er bereits unter Pfarrer Müller (1938 – 1946). Er versah seinen Dienst pflichtbewusst auch unter Pfr. Eckert und Pfr. Dietz. Als Pfr. Schwartz 1978 nach Niedernberg kam stand er auch ihm noch einige Jahre als Küster zur Verfügung. Er war also über 40 Jahre lang Küster. Unter Pfarrer Eckert fiel ihm öfter die Rolle als Kameramann zu – Pfarrer Eckert filmte in seinen Ortsgeschehen Ausschnitte von fast allen Hochzeiten. Da Pfr. Eckert die Trauung vollzog, musste Ernst Dietz oft filmen.

Ernst Dietz war auch einige Jahre Vorsitzender in der Anfangszeit des Werkvolks (KAB).

Hauptberuflich arbeitete er als Heimschneider und fertigte Herren-Sakkos, die er in eine Kleiderfabrik nach Aschaffenburg lieferte.

Zusammen mit seiner Frau sorgte er oft für den Blumenschmuck in der Kirche. Ernst organisierte die Blumen, die von Niedernberger Gartenbesitzern gespendet wurden. Seine Frau steckte den Blumenschmuck zu Sträußen.




Main-Echo Bericht vom November 1985: Bürgermerister Hans Herrmann überreicht Ernst zu dessen 40 jährigen Jubiläum als Küster eine Ehrenurkunde der Gemeinde Niedernberg.


Gruppenfoto aus Anfang der 70er im Pfarrgarten: Küster Ernst Dietz, Anna Fecher, mehrere Ordensschwestern (einige zu Besuch, siehe nachfolgende Beschreibung), dahinter Kirchenpfleger Georg Rosner, die Pallottinerpater Erich Fecher und Arnold Hartlaub, zwischen ihnen Pfarrer Willi Dietz. Die Beschreibung der Ordensschwestern konnte unser Heimatpfleger Albert Wagner beisteuern: Schwestern v links: Regina Lebert (M. Daniela), unbekannt, unbekannt (zu Besuch?), Calasanza Deutsch, Elisabeth Fecher (Justina), unbekannt, Treuhilde Wolf (Krankenschwester/Hausbesuche), hinten rechts neben Pater Arnold: Herta Klement (Coellestine).

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