Die Rätsel ab der Kalenderwoche 28 findet man in der Rubrik Juli - Dezember 2022

Diese historische Aufnahme ist eine ganz besondere und versetzt uns in die Zeitepoche 1925/26. Wir sehen das erste Motorrad im Ort. Dementsprechend  groß waren natürlich Interesse und Bewunde-rung. So auch hier beim Menschenauflauf auf der Kreuzung vor dem Gasthaus „Zur Linde“.  Beide Männer gingen aus unterschiedlichen Gründen in  Niedernbergs Geschichte ein.Sowohl der Sozus, als auch der Fahrer, den wir suchen.

Auflösung:

Auf dem Rätselfoto von 1925/26 sieht man das erste Motorrad in Niedernberg, dementsprechend  groß war auch der Menschenauflauf vor dem Gasthaus „Zur Linde“. Der Fahrer ist Alois Scholl (*1895, †1977), auf dem Sozius sitzt sein bester Freund und Kompagnon Oswald Klement. Zusammen hatten sie sich das Zweirad ange-schafft, wie auch einen gemeinsam betriebenen Traktor, mit dem sich im März 1926 ein tragischer Unfall ereignete, bei welchem sein Geschäftspartner ums Leben kam, siehe unten. Alois und seine Frau Anna konn-ten mit der Heimschneiderei eine Dreschmaschine finanzieren. Kaum abbezahlt, fiel sie einem Brand zum Opfer. Für die Abzahlung der neuen Dreschmaschine wurde oftmals bis in die Nacht hinein genäht, was früher in vielen Familien üblich war. Gedroschen hat er auf dem Schulplatz und nach der Ernte direkt auf dem Feld, im Herbst kam er in die Höfe der Bauern, bis hinein in den Hutzelgrund. Neben einer Landwirtschaft betrieb Alois bis in die 70er Jahre auch einen Fahrradhandel und die legendäre Sägemaschine, welche sein Sohn Hermann aus Altersgründen übernahm. Nach dessen Tod 1986 führte Schwiegersohn Wolfgang Bergmann die Sägearbeiten weiter. Nach einem Arbeitsunfall (Fingerglieder verloren) wurde Anfang der 1990er Jahre die Säge stillgelegt. Weitere historiosche Fotos und Infos findet man auf unserer Webseite unter „Persönlichkei-ten/Handwerker"

Rätsel der Kalenderwoche 24: 

Das heutige Foto entstand um 1967. Zur damaligen Zeit kostete der Liter Benzin 0,59 DM, Diesel 0,56 DM und der Heizölpreis lag bei 20 Pfennigen. Dafür bekam man noch nicht mal ein rohes Ei (0,22 DM). Der Durchschnittslohn eines Arbeiters betrug 646,70 DM im Monat. „Turnhalle, wie schaust du aus?“ lautet das Motto des Faschingswagens. Wer ist der Mann, der sich die Nutzung des Hallen-Neubaus wohl anders vorstellte?

Auflösung:

Das Rätselfoto entstand um 1967, das Motto des kleinen Faschingswagens lautete „Turnhalle, wie schaust du aus?“, darunter war zu lesen „Aber, aber, Vater Jahn, Tanzen ist doch auch Sport!“. Der Mann daneben, der sich die Nutzung des Hallen-Neubaus wohl anders vorgestellt hatte, ist Heinrich Buhler. Auf seine Initiative hin kam es 1961 zur Gründung des Turnvereins, für dessen Belange er sich nicht nur als Vorsitzender (1961-72) einsetzte. Als Gemeinderatsmitglied hat sich „Heini“ u.a. für den Bau der Turnhalle, die im Dezember 1966 eingeweiht wurde, stark gemacht. Auch seine eigenen Kinder hat er sportlich gefördert. Weitere Fotos und Infos findet man hier...

Rätsel der Kalenderwoche 22:

Wir befinden uns zur Faschingszeit 1961 im Gasthaus ZUR LINDE. DDR-Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht verkündet, „niemand habe die Absicht, eine Mauer zu bauen“. Doch bereits im gleichen Jahr wird durch deren Bau Deutschland in „Ost“ und „West“ geteilt, Familien und Verwandte werden voneinander getrennt. Besonders betroffen ist die Hauptstadt Berlin. Der Blick des kleinen Mädchens in der Bildmitte lässt erahnen, daß hier eine besondere Frau heranwächst. Wen suchen wir?

Auflösung:

Das gesuchte kleine Mädchen ist Maria Droste (geb. Bleifuß) im Alter von 4 Jahren. Mit auf dem Foto dabei ihre Eltern Florentine und Karl, ihre Schwestern Christiane und Giselinde sowie weitere Kinder, u.a. ganz links „Cowboy“ Felix Zimmermann. Aus dem Mädel wurde eine Powerfrau, die sich von nichts unterkriegen lässt. Diese Energie und Willenskraft, die sie schon als Kind auszeichnete, hat sie durch viele schwere Situatio-nen getragen. So meisterte Maria z.B. die schwierige Zeit nach ihrem Unfall, seitdem sie auf den Rollstuhl angewiesen ist, auf bemerkenswerte Art und Weise. Weitere Infos, historische Fotos und sportliche Erfolge findet man hier...

Rätsel der Kalenderwoche 20:  (14-tägig, siehe Hinweise)

Wir schreiben das Jahr 1963. Gitte Haening singt "Ich will nen Cow-boy als Mann". Martin Luther King’s Worte „I have a dream“  gehen wie auch John F. Kennedy‘s Spruch „Ich bin ein Berliner“ in die Geschichte ein. Der US-Präsident fällt noch im gleichen Jahr einem Attentat zum Opfer. Ludwig Erhard wird nach Konrad Adenauer unser zweiter Bundeskanzler. Die Fußball-Bundesliga wird eingeführt. Wer ist der Junge mit dem Hund an der Kette?

Auflösung:

Der Junge mit dem Hund an der Kette ist Reinhold Wenzel, 1963 im Hof mit Mutter Anna. Einen Rückblick über Reinhold, dem jahrzehntelangen Torwart der „Zebras“ und die Gaststätte „Zur Gemütlichkeit“, die er bis 2013 führte und im Volksmund „Zum Wenzel“ genannt wurde, findet man mit weiteren historischen Fotos u. Zeitungsberichten auf unserer Webseite unter „Persönlichkeiten/Gastronomie“