Wochenrätsel II.Quartal 2020

(Kalenderwoche 14 - 26, April bis Juni)

Spätestens nach Erscheinung eines neuen Rätsels erfolgt die Auflösung der Vorwoche.

Aktiv miträtseln kann man hier...  auf unserer facebook-Seite.



Die Wochenrätsel ab KW 27 findet man hier...


Rätsel der Kalenderwoche 26:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?


Auflösung:

Es handelt sich um eine Einweck-Druckklammer, ein Einkoch-Verschlußbügel. Damit wurden in der ersten Generation der Weck-Einkochbehälter (noch Zinktöpfe) die Deckel auf die Gimmidichtung gedrückt. Bei der nächsten Generation (die meist braunen, blauen, roten oder schwarzen Emailletöpfe) gab es dann schon die aktuell noch erhältlichen, losen Verschlußbügel, welche an beiden Seiten der Gläser einschnappten. Heutztuage gibt es für das Weck-Einkochverfahren auch Gläser mit intergriertem Klammerverschluß.


Wissenswertes zum Weck-Einkochverfahren und Funktion der Verschluß-Bügel:

Das normale, natürliche Verderben von Obst, Gemüse oder Fleisch wird durch Mikro-Organismen verursacht, die in den Nahrungsmitteln und auch in der Luft vorhanden sind. Beim Einkochen werden diese, die sich im Einkochgut und in der Luft innerhalb des verschlossenen Glases befinden, abgetötet. Durch Erhitzen entsteht im Einkochglas ein Überdruck. Deckel, Gummiring und nachgebende Klammern funktionieren dabei wie ein Überdruckventil — sie lassen Luft, Dampf und evtl. Flüssigkeit aus dem Glasinneren entweichen, von außen aber lassen sie keine Luft und kein Kochwasser hinein. Beim Abkühlen entsteht im Glas ein Vakuum. Die Klammern sind jetzt überflüssig und müssen entfernt werden. Jetzt können Sie prüfen, ob die Gläser geschlossen sind. Sollte der Inhalt später verderben, drücken die Gärgase den Deckel auf. Das ist ein eindeutiges Warnsignal, das Sie davor schützt, verdorbenes Einkochgut ahnungslos zu genießen.Weitere Einkochtipps gibt es hier...





Rätsel der Kalenderwoche 25:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?





"Nicht ganz  vollständige" Auflösung:

Das war, wie es sich erst im Nachhinein herausstellte, ein schier unauflösbares Rätsel. Es handelt sich um verstellbare „Wäscheträger“ für Unterwäsche aller Art, "auswechselbar und verstellbar". Soweit - so gut. Für solche Wäscheträger konnten wir jedoch keinerlei Informationen mehr recherchieren, weder im Internet noch bei den Dorfältesten, so daß wir die genaue Handhabung dieser Träger nur vermuten können. Wahrscheinlich als Träger für Unterhemden, die früher oftmals Knöpfe hatten.  Ab ca. den 20er Jahren gab es dafür nur noch schmale Träger. So etwas selber zu nähen, wäre mühsam. Vielleicht hat man dann zum fertigem Band gegriffen. Oder wurden die Bänder mit den Knopflöchern für die Unterhosen, welche an den Leibchen befestigt wurden, verwendet. Sieht durch die feine Aufmachung (Seide) und Farbe nach "feiner" Damenunterwäsche aus. Die Bänder sind aber nicht elastisch (wie z.B. bei Strumfhhaltern/Strapsen üblich), dafür wäre auch die aufgedruckte Bezeichnung unpassend. Für weitere Hinweise sind wir dankbar.



Rätsel der Kalenderwoche 24:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?


Auflösung:

Es handelt sich um eine alte Schränkzange zur Sägezahnbiegung / Schränkung. Das Sägeblatt wird damit auf Schranktiefe (Drittel bis zur Hälfte der Zahnhöhe ) und Schrankweite (das 1,5 bis 1,7 fache der Sägeblattbreite) eingestellt. Durch das heutzutage kaum noch angewandte manuelle Schränken (wechselseitiges Auseinanderbiegen der Zähne nach links und rechts) wird der Sägeschnitt breiter als das Sägeblatt, es schneidet sich dadurch im Sägeschnitt frei, ein Festklemmen des Blattes wird verhindert. Die Schränkung muß nach beiden Seiten absolut gleichmäßig überstehen, sonst trägt die Säge ungleich ab und verläuft in Richtung der am weitesten geschränkten Seite. Diese Gleichmäßigkeit erreicht man durch eine Sägeschränkzange. Ein zuvor in eine Richtung geschränkter Zahn darf aber niemals auf die andere Seite geschränkt werden, Zahnbruch wäre die Folge. Das Schränken findet vor dem Schärfen der Zähne statt. Trockenes Holz erfordert weniger Schrank, nasses Holz mehr, auch für Feinschnitte wird weniger geschränkt als für eine Trennsäge.

Es gibt unendlich viele verschiedene Ausführungen solcher Werkzeuge, entweder um neue Sägeblätter erstmals zu schränken, einzelne verbogene Zähne oder das komplette Sägeblatt nachzuschränken. Sägen mit gehärteten Sägeblättern oder Zähnen können nicht nachgeschränkt werden, die Zähne würden abbrechen. In der industriellen Fertigung werden Sägeblätter maschinell geschränkt. Grafiken und Infos über Zahnschränkungen findet man hier...





Rätsel der Kalenderwoche 23:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?



Auflösung:


Es handelt sich um ein 45 cm langes Stück Eisenbahnschiene, das in vielen Schneidereien aufgrund der geraden Fläche, des enormen Gewichtes und der Handlichkeit (gut zu greifen) zum Pressen der Kanten bei Sakkos und Mäntel verwendet wurde. Nachfolgend ein Foto mit solch einem Schienenstück im Schneidermuseeum Frammersbach. Vielen Dank an den bekannten Reisefotografen Holger Leue für Freigabe dieser tolle Aufnahme.


Rätsel der Kalenderwoche 22:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?


Auflösung:


Es handelt sich um einen Öffner für Einmachgläser!


Der dünne Draht wurde zwischen Deckel und Einmachglas gelegt, der dicke Draht als Stütze knapp darunter um den Glasrand. Durch anziehen der Schraube wurde die Drahtschlaufe verkleinert, der dünne Draht in den Gummi gezogen und somit das Vakuum gelöst. Ideal auch, wenn die Gummilasche abgerissen ist.



Rätsel der Kalenderwoche 21:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?


Auflösung:
Es handelt sich um einen alten Baumkratzer (Baumputzer / Baumschaber). Damit wurde die lose Borke (hauptsächlich der Apfelbäume) vor dem Winter abgeschabt, der Stamm mit einer kräftigen Bürste gereinigt. Zum Schutz gegen Frostrisse und Schadinsekten sowie zur Vorbeugung der Vermoosung hat man den Baum danach bei trockenem, frostfreiem Wetter mit einem Weißanstrich z.T. bis hoch in die Leitäste versehen. In früheren Jahren rührten sich die Obstbauern hierfür einen äußerst wirksamen Brei aus gelöschtem Kalk, Lehm, frischen Kuhfladen, Rinderblut und Kräutern (Schachtelhalm) selber an.

Ähnliche Baumkratzer sind auch heute noch erhältlich, im Fachhandel gibt es für die Kalkanstriche verschiedene Fertigpräparate mit unterschiedlicher Haftfähigkeit. Der ähnlich aussehende Dreieck- bzw. Dreikantschaber, der in vielerlei Hinsicht einsetzbar ist, unterscheidet sich vom speziellen Baumschaber, daß er keine gerundeten, sondern drei gerade Schabkanten am Blatt aufweist.



Rätsel der Kalenderwoche 20:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?



Auflösung:


Es handelt sich um eine Entrahmungsschüssel (Milchsatte / Aufrahmtopf / Abrahmschüssel) aus Steingut, ca. 1900-1920. Mit ihr konnte man bei Rohmilch den fettigen Rahm von der fettarmen Magermilch trennen. Sozusagen ein Vorgänge der Zentrifugen und modernen Milchabscheider in der Milchindustrie, eine Art "Hausfrauen-Milchabscheider“.  Beim herkömmlichen Rahmtopf wurde die sich oben mit der Zeit bildende Rahmschicht per Kelle abgeschöpft. Hier bei diesem Patent kann die gewonnene Magermilch schön sauber abgelassen werden und der reine Rahm bleibt im Topf. Nur noch wenige Niedernberger können sich an diese Schüssel aus ihrer Kindheit erinnern. Sie wurde mit  Kuhmilch befüllt und mit einem Tuch abgedeckt auf die unterste Kellertreppe gestellt. Kühlschränke waren damals noch ein Fremdwort. Nachdem sich eine dicke Rahmschicht gebildet hatte, wurde der Stöpsel entfernt und die Magermilch abgelassen. Vor Jahrzehnten, als die Milch noch bei den Bauern im Ort geholt wurde, ergab in vielen Haushalten die obere Rahmschicht als Brotaufstrich, bestreut mit Zucker, eine besonders bei Kindern beliebte Delikatesse.

Es war ein interessantes Rätsel, bei welchem wir vom Geschichtsverein auch neue Erkenntnisse gewinnen konnten.

Einen interessanten Bericht zum Thema Rahm kann man hier... nachlesen.

Eine Übersicht zum Thema "Milcherzeugnisse" ist hier... grafisch dargestellt.




Rätsel der Kalenderwoche 19:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt? Es handelt sich um einen "Eigenbau", welcher in vielen Niedernberger Haushalten nützliche Dienste leistete.


Ausflösung:
Es handelt sich um einen selbst gebauten Schnakenfänger. Je nach Eigenbau viel dieser ca. 1 m lange "Schnoogefenger" etwas unterschiedlich aus. Der an einen Holzstiel genagelte Belechdeckel wurde mit etwas Petroleum gefüllt. Wenn das Ungeziefer an der Decke saß, hat man mit diesem Teil maß genommen und an die Decke, über die Mücken oder Fliegen gedrückt. Durch die Dämpfe sind die Insekten in das Petroleum gefallen und gestorben.



Rätsel der Kalenderwoche 18:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?


Auflösung:


Es handelt sich um eine Kerbschnittzange, eine Markierungszange für Schnittmusterbögen bei der Schneiderei. Die Kerben der Schnittmuster müssen dann beim Nähen aufeinander passen.


Oben: Test-Stanzungen in normales Papier. Unten: Original Niedernberger Schnittmuster. Einmal mit mit der Zange gestanzt / gekerbt, einmal per Schere behelfsmässig markiert:




Rätsel der Kalenderwoche 17:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?


Auflösung:


Es handelt sich um einen Rähmchenlocher.  Diesen verwendet der Imker für die kleinen Löcher am Bienenstock-Rahmen, um die Drähte dort durchführen und spannen zu können. Daran werden dann die Waben befestigt.







Rätsel der Kalenderwoche 16:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?


Auflösung:
Abgebildet ist eine per Handkurbel betriebene Ölpresse (auch Mohnmühle, Leinsamen- bzw. Leinsaatmühle und Ölsaatenmühle genannt) des traditionellen schwäbischen Küchengeräte-Herstellers Jupiter, welcher nächstes Jahr sein hundertjähriges Jubiläum feiert. Mit dem im Graugußkorpus integrierten Quetschwerk kann man ölhaltige Saaten wie Lein, Mohn, Raps, Sesam, Soja usw. mahlen.




Zusatzrätsel in der Kalenderwoche 15, "Sonderausgabe Ostersonntag":


Da das Wochenrätsel KW 15 auf Facebook binnen zwei Minuten gelöst war, gab es am 12.4.2020 eine zusätzliche Runde, eine "Sonderausgabe Ostersonntag".



Die Frage lautete: Wo und in ca. welchem Zeitraum könnten diese Bilder aufgenommen worden sein?

Israel, das biblische Land, wurde nach den ersten vier Bildern, u.a. mit dem Bild des Jordan (oben) erraten. ... aber wann ungefähr entstanden diese Aufnahmen in und um Jerusalem, Nazareth, Bethlehem, Kanaam? ... nach einigen weiteren Bildern wurde das Rätsel gelöst! Es sind nachträglich handkolorierte Fotos aus dem Jahr 1920.


Die historischen Aufnahmen entstanden also genau vor 100 Jahren, kurz bevor auch im Heiligen Land die moderne Welt Einzug hielt. Insgesamt wurden auf Facebook 42 anmutende Bilder aus dieser Zeit hochgeladen.







Rätsel der Kalenderwoche 15:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?



Auflösung:


Auf dem Bild sah man zwei Klappern. In Niedernberg sind die "Klapperbuben" noch bis 1970 von Gründonnerstag bis Karsamstag durch die Gassen gezogen und haben anstatt dem Glockenläuten zum Kirchgang aufgerufen, zu Ostern schweigen die Kirchglocken aus Trauer über die Passion Christi. Dieser Brauch wird auch heute noch in katholischen Gemeinden gepflegt, auch in unserer Umgebung. Dieses Jahr fiel er jedoch den aktuellen Umständen zufolge aus. Auf dem Bild sieht man Klappern und Ratschen aus unserem Sammelsurium der Sandsteinschule.

In der alljährlichen Karwoche- & Oster-Ausstellung des Wiegehäuschens sind auch immer welche ausgestellt.





Rätsel der Kalenderwoche 14:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?



Auflösung:


Es handelt sich um einen Vakuum-Konservierer zum Einwecken!
Gläser mit nicht gekochter Ware (Obst, Gemüse usw.) wurden damit vakuumiert, d.h. duch Absaugen der Luft wurde der Inhalt haltbar gemacht, für längere Zeit konserviert.  Beim herkömmlichen "Einmachen" hingegen wird der Inhalt vorher gekocht.



Start des Rätsels der KW 14 am Sonntag, den 5.4.2020 um 11:00 Uhr