Wochenrätsel IV.Quartal 2020

(Kalenderwoche 40 - 52, Oktober-Dezember)

Spätestens nach Erscheinung eines neuen Rätsels erfolgt die Auflösung der Vorwoche.

Aktiv miträtseln kann man  hier...  auf unserer facebook-Seite.



Rätsel der Kalenderwoche 52/53: (Jahresausklangs- Ausgabe mit Doppelrätsel)

Um welche Gegenstände handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt? Beide haben einen direkten Bezug.

 

Auflösung:

Es handelt sich um eine stahlgehämmerte Briketttrage und die dazugehörige Brikettzange. Passt in die aktuell kalten Tage. Sieht man heutzutage zwar immer seltener, solche Brikettträger sind aber noch auf dem Markt erhältlich.

Der Geschichtsverein sagt herzlichen Dank an alle Miträtsler der Wochenrätsel 2020. Ab nächster Woche gilt es, ehemalige Niedernberger Persönlichkeiten, welche in der Öffentlichkeit standen, sowie historische Ladengeschäfte und Wirtshäuser zu erraten.

Einen guten Rutsch in ein friedliches, gesundes Jahr 2021




Rätsel der Kalenderwoche 51: (Weihnachtsausgabe mit Doppelrätsel)

Um welche Gegenstände handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt? Beide haben einen direkten Bezug.




Auflösung:

Es handelt sich um eine alte Filmrolle „Gevaert Gevapan 30“ (gehört heute zur Agfa-Gruppe) und einen klassischen Blitzwürfel (ab 1965), um auch bei dunklen Lichtverhältnissen gute Fotos zu erhalten. Heutzutage fast undenkbar, aber noch bis Ende des 20. Jahrhunderts wurden relativ wenig Privatfotos gemacht. Erst mit Einzug der digitalen Photographie und der Smartphones hatte sich das schlagartig geändert. Noch in den 60er und 70er Jahren waren sogar nur wenige Familien im Besitz eines Fotoapparates. Bilder wurden meist nur zu Festlichkeiten wie z.B. bei Hochzeit oder Kommunion, im (damals recht seltenen) Urlaub, bei Besuch von Verwandten und vor allen Dingen an Weihnachten gemacht. Fotos an Heilig Abend, die Familie am Lametta-geschmückten Christbaum, oder am Gabentisch die leuchtenden Kinderaugen, das waren früher die beliebtesten Motive.  Und hierfür war in den spärlich beleuchteten Räumen ein Blitzwürfel notwendig.Bei der analogen Fotografie musste man sparsam mit Bildern umgehen, da die Negativfilme auf 12, 24 oder 36 Photos begrenzt waren und diese noch in der Dunkelkammer entwickelt werden mussten. Die Niedernberger nahmen damals oftmals den Weg mittels Fährüberfahrt zu Foto Ziemlich in Sulzbach. Das Abholen, natürlich mit sofortigem Betrachten der fertigen Bilder, kam dann einer Wundertüte gleich. Was erwartete einem in dem Umschlag? Waren die Bilder recht gut geworden, ansehnlich, oder waren sie unscharf, verwackelt, unter- oder überbelichtet, oder gar der Finger auf der Linse? Mittlerweile alles „Schnee von gestern“, in der Digitalfotografie knipst man heutzutage wild drauf los, lieber ein paar Schnappschüsse mehr als zu wenig. Die Bilder werden gesichtet und gelöscht, wie bei Aschenputtel kommen die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.


  

                        Historische Weihnachtbilder von Niedernberger Familien (per Mausklick vergrößerbar)




Rätsel der Kalenderwoche 50:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?



Auflösung:                                                (Bilder jetzt per Mausklick vergrößerbar)

Es handelt sich um ein altes Metzger-Halfter, welches sich die Schlachter / Fleischer mit einer Ledergarnitur um die Hüfte hängen. In diesem „Messerköcher“ tragen die Metzger beim Schlachten die notwendigen Utensilien, meist auch inkl. Wetzstein, griffbereit bei sich. Im Bild zu sehen der Niedernberger Edmund Hartlaub beim Schlachten in den 70ern.




Rätsel der Kalenderwoche 49:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?



Auflösung:

Auch schon lange vor der Erfindung der Glühbirne gab es zahlreiche Möglichkeiten, Licht zu machen. Eine davon waren die Kerzen. Und speziell beim Wachsstock, der im 12. Jahrhundert das erste Mal urkundlich erwähnt wurde und in ganz Europa verbreitet war, handelt es sich um eine sehr lange, sehr dünne „Endlos“-Wickelkerze. Dadurch, dass der weiche Wachs um sich selbst herum zu einem “Knäuel / Stock” gewunden wird, erhält man durch das Abwickeln eine stete Flamme mit langer Brenndauer, ideal auch als Leselicht, u.a. auch für das Gebetbuch während der dunklen Jahreszeit in der Morgenandacht und Abendmesse. Aus Sicherheitsgründen, damit die Betbank nicht ankokelt, legte man den Wachsstock oftmals in eine kleine Schale. Der hier abgebildete Wachsstock gehörte Anna Hans, die ihn um die 1920/30 in der St. Cyriakus-Kirche verwendete. Nachdem 1920 der Strom in Niedernberg einzog, wurde er in späteren Jahren dann auch in der Pfarrkirche verlegt und die Wachsstöcke verloren an Bedeutung. Heute noch werden ähnliche Ausführungen teilweise noch bei Andachten als Anzündhilfe für die Kerzen verwendet.

Zu Maria Lichtmeß wurden Kerzen und Wachsstöcke geweiht, besonders an Wallfahrtsorten. Heutzutage gibt es sie dort noch in dekorativen Ausführungen als Mitbringsel oder Wallfahrtserinnerung zu kaufen. Der Wachsstock ist Zeichen für ein frommes Leben und wurde besonders in südlichen Regionen in der Stube im Herrgottswinkel mittels Halter aufgestellt. Er diente auch als Liebes- und Grabbeigabe und wurde von Männern zu Lichtmeß an die Angebetete verschenkt. Nahm sie den Wachsstock an, akzeptierte sie die Werbung.



Der hier abgebildete Wachsstock gehörte Anna Hans, die ihn um die 1920 / 1930 in der Cyriakus-Kirche verwendete.




Rätsel der Kalenderwoche 48:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?



Auflösung:

Es handelt sich um einen alten Gärspund aus Steingut.

Bei der Herstellung von Wein, Bier und Schnaps (Schnaps und Edelbrände werden später noch gebrannt / destilliert) wird das vollreife Obst zunächst gewaschen, von Kernen, Steinen und Stielen befreit und mit einer Obstpresse zerkleinert, bevor es mit Hefe (verwandelt den Fruchtzucker in Alkohol um) in einen Gärbehälter gefüllt wird. Dieser ist mit einem Gärspund (Gärverschluss) ausgestattet, damit das Gärgas entweichen, jedoch keine Luft eindringen kann. Denn er arbeitet wie ein Überdruckventil mit Funktion ähnlich eines Syphons (Geruchssperre).

Weil der Gäraufsatz (in unserem Beispiel der Trichter, B) halbvoll mit einer Sperrflüssigkeit (meist Wasser) gefüllt ist, schließt er (in unserem Falle) den Wein auf dem Spundloch des Holzfasses (Gärbehälter) von der Außenluft ab. Dadurch können weder Sauerstoff, Bakterien noch Ungeziefer von außen eindringen. Denn die alkoholische Gärung ist ein anaerober Prozess, sie läuft ohne Sauerstoff ab. Die bei der Gärung entstehende Kohlensäure (Kohlendioxid / CO2) dagegen kann infolge des Überdrucks durch das Rohr im durchbohrten Stöpsel (Gärstopfen) und die Öffnungen der übergestülpten Gärkappe bzw. Gärglocke (A) blubbernd entweichen. Eine Art Überdruckventil, damit der Behälter nicht platzen kann.

Es gibt heutzutage verschiedene Formen von Gärverschlüssen wie z.B. das Gärröhrchen, die Kunstoff-Gärglocken oder auch ganz einfache Vorrichtungen, bei denen etwa ein auf das Verschlussloch aufgesetzter Schlauch in einen mit Wasser gefüllten Behälter geführt wird. Und bis ca. in die 70er Jahre wurde der hier abgebildete Blubberaufsatz aus Keramik / Steingut u.a. in den Gewölbekellern privater Winzer verwendet. Auch in Niedernberg fand früher Weinanbau statt. 


Durch Mausklick vergößerbar. Eine Grafik zur Funktion des Gäraufsatzes kann man hier... ansehen.




Rätsel der Kalenderwoche 47:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?



Auflösung:

Es handelt sich um einen kleinen, handbemalten Weihwasserbehälter aus Porzellan, Anfang bis Mitte des letzten Jahrunderts. Diese Weihwasserkessel wurden bei frommen Familien zuhause in der Wohnung aufgehängt. Passt irgendwie auch ein bisschen zum heutigen Abschiedsgottesdienst unserer beiden Schwestern Damaris und Norbertine. welchen man auch im Nachinein hier... abrufen kann.






Rätsel der Kalenderwoche 46:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?



Auflösung:

Es handelt sich um einen Tankroller mit einer Strukturwalze aus den 60er Jahren. Diese wurde über eine innenlaufende Schwamm-/Schaumwalze mit Farbe gespeist, wodurch Strukturen und Muster auf Wände gewalzt werden konnten. Die erste Blütezeit der Wandgestaltung mit Musterwalzen lag zwischen 1940 und 1970. Seit einigen Jahren findet eine Renaissance dieser Methode statt, Strukturwalzen sind in den verschiedensten Ausführungen wieder erhältlich, werden zum Kauf oder als Leihgabe angeboten.




Rätsel der Kalenderwoche 45:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?




Auflösung:

Es handelt sich hier um eine sogenannte Clip-Krawatte. Hier bei diesem Exemplar um eine vorgebundene Krawatte aus den 60er/70er Jahren, welche per Klappbügel/Klammer am Knoten praktisch und unkompliziert an den Kragenausschnitt angeklippt wurde, und dennoch wie eine herkömmliche Krawatte aussah. Ideal für Herren, die schnell eine Krawatte an- und ablegen wollten oder die keine Krawatte binden konnten.

Clip-Krawatten werden aber auch heute noch als Sicherheitskrawatten bei Polizei, Sicherheitsdiensten und von weiteren Personengruppen, die sich häufig Übergriffen und Attacken ausgesetzt sehen (wie z.B. von Schalterbeamten), getragen. Wird an der Krawatte gezogen, löst sich die Krawatte und der Träger kann nicht gewürgt bzw. nicht stranguliert werden.







Rätsel KW 44 - Sonderausagabe Allerheiligen 2020:

Um welches Teil handelt es sich hier?


Auflösung:

Es handelt sich um einen von Albin Klement in den 40er Jahren nachgebauten Hausaltar. Jetzt ziert das von Herbert Hartlaub im letzten Jahr restaurierte Kunstwerk unsere Sammlung "Volksfrömmigkeit" in der Sandsteinschule. Gerade in der aktuellen Zeit sind Hausaltare wieder ein Thema, siehe hier ...
Zu unserer Sammlung "Volksfrömmigkeit" gelangt man hier ...


Rätsel der Kalenderwoche 44:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?


Auflösung:

Es handelt sich um einen Wäschestampfer aus den 40er/50er/60er Jahren. Von diesen „Waschglocken“ haben wir noch einige Raritäten in unserem Sammelsurium, siehe Foto. Wäschewaschen war in jener Zeit eine harte, mühselige Handarbeit, die Stampfer waren dabei eine willkommene Erleichterung für die Frauen. Die Wäsche wurde damals in einem Waschkübel eingeweicht. Durch Stampfbewegungen wurde die Lauge durch die Wäsche gepresst, durch die Löcher im unteren, beweglichen Teil konnte die Waschlauge strömen. Mit einem gefederten Einsatz wurde dabei mehr Druck erzeugt. Der Stampfer wirkte quasi wie eine Pumpe, die Lauge konnte mit mehr Druck durch die Wäsche gepresst werden.




Rätsel der Kalenderwoche 43:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?




Auflösung:

Es handelt sich um eine spezielle Form der einer Rasierseife, wie sie oftmals in den 50er-70er Jahren für Nassrasuren verwendet wurde. U.a. beim Herrenfriseur Waldemar lag damals so ein Stück immer am Waschtisch. Kernseife könnte man zwar auch verwenden, aber die Rezepturen der Rasierseifen gaben eine große Schaummenge, welche zudem lang anhielt. Im Gegensatz zum Rasierschaum aus der Dose muss die Seife Mithilfe eines Rasierpinsels selbst aufgeschäumt werden, weshalb sie fast gänzlich aus den Regalen verschwand, durch das Comeback der Vollbärte und der damit verbundenen Barbiere ist Rasierseife aber wieder angesagt.



Rätsel der Kalenderwoche 42:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?





Auflösung:
Es handelt sich um einen Klapptoaster der Marke Neckermann aus den 50er/60er Jahren. 440 Watt, 220 Volt. Identische Wende-Toaster gab es unter dem Namen Inventum, im Design ähnliche Geräte auch von Rowenta.




Rätsel der Kalenderwoche 41:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?



Auflösung:

Es handelt sich um einen sogenannten „Henkelmann“,  ein mobiles Essgeschirr. Es gab verschiedene Ausführungen solcher Essbehälter. In Blech- Aluminium oder Emaille-„Dübben“ wurde fertig zubereitetes Essen mit auf die Arbeit genommen, dort vor dem Verzehr in einem Wasserbad wieder erhitzt.  Ähnliche Ausführungen  gab und gibt es noch im Militärbereich (siehe kl. Foto Bundeswehr), bei Pfadfindern etc.

Der abgebildete Henkelmann gehörte Roswitha Reinhard (geb. Hartlaub) aus der Schulstraße. Die Näherin hatte damit in den 50er Jahren ihr Mittagsessen in eine Sulzbacher Kleiderfabrik mitgenommen.




Rätsel der Kalenderwoche 40:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?



Auflösung:

Es handelt sich um einen Bandhaken, ein Werkzeug zum Aufziehen des Kopfreifens beim Fassbau in einer Böttcherei/Küfnerei. Daher auch Reifzieher, Reifenzieher, Reifzange oder Reifenzange genannt. Die einzelnen Arbeitsgänge beim Bau eines Holzfasses sind hier...  schön übersichtlich dokumentiert. Dabei findet man auch den Schilfhaken (Knospenhaken / Lieschhaken) wieder, welchen es in der Wochenrätselserie 2019 zu erraten gab.