Die Blecherne Katz (Honischer Blechkatze)

(Im Laufe der Jahrzehnte wurde die "Blecherne Katz"  Namensgeber für einige Niedernberger Instutitionen, Infos und Bilder hierzu siehe am Ende der Seite) 

Durch einen vorausgegangenen milden Winter gab es im Jahr 1822 eine schlimme Mäuseplage. Es konnte nur die Hälfte der üblichen Kornmenge geerntet werden. In diesem Jahr kam eine Räuchermaschine, die sogenannte „Blecherne Katz“, in Niedernberg zum Einsatz. Sie war in der Jülicher Gegend erfolgreich erprobt worden. Für 5 Gulden (laut Gemeinderechnung) fertigte ein Obernburger Schlossermeister nach einer Vorlage eine solche Räuchervorrichtung für Niedernberg. Das Gerät funktionierte wie folgt: In den hohlen Zylinder stopfte man Lumpen und Schwefel. Dieses Gemisch wurde angezündet und der entstehende giftige Rauch mit Hilfe eines Blasebalges durch die vorne am Zylinder angebrachte Röhre in die Mäuselöcher geleitet. Die Bezeichnung „Blecherne Katz“ hatte sich zu jener Zeit schnell zum Spottnamen für Niedernberg entwickelt. Inzwischen ist sie zu einem festen Begriff geworden, siehe auch Vereine usw. weiter unten.


Ausstellungsstück im Wiegehäuschen








Josef Reinhard mit der "Blechernen Katz" im überdimensionalen Großformat und dem Original in klein (Heimatfest 1952)



Das Blechkatzen-Fenster im Treppenaufgang des Rathauses und das Original. 




Ein Gedicht von Walter Hesbacher aus dem Jahre 1953 zur "Blechernen Katze" von Niedernberg. Die ersten sechs Verse in Mundart, von unserem Ehrenmitglied Monika Fecher, gesprochen. Hinweis: Das Gedicht kann leider nicht "Wort für Wort" in Mundart gelesen werden, da es sich sonst an einigen Stellen nicht reimen würde. Zudem gibt es in unserer Mundart keine "erste Vergangenheit" (Präteritum).


Das Gedicht über die "Blechkatz" in voller Länge und im Originaltext:


Die Blecherne Katze


Wenn man von Erfindung spricht

im zwanzigsten Jahrhundert –

vergesse man doch bitte nicht

was einst passiert und fast verwundert.


Es war an einem Ort am Main

der Name sei hier nicht genannt,

daß sich ein Schädling stellte ein –

die Mäuse nahmen überhand.


Sie wurden gar zu einer Plage,

die Ernte brachte nichts mehr ein,

eine hoffnungslose Lage,

sollte das das Ende sein?


Niemand wußte einen Rat

oder konnte sie bekämpfen.

Die Katzen waren übersatt,

litten schon an Magenkrämpfen.


Nicht im Hause oder Garten

brauchten sie sich zu verstecken,

nein es waren andere Arten –

Feldmäuse brachten Not und Schrecken.


Nur ein junger Schlossermann

baute sich aus Blech und Eisen

ein Rohr mit spitzer Öffnung dran –

das Ding tat er die „Blechkatze" heißen.


Er steckte in der Katze Bauch

Gras und Lumpen, die er mischte

mit Teer, und leitete den Rauch

in den Gang der Bösewichte.


Prompt ging seine Rechnung auf,

denn was nicht erstickt im Nest,

kroch geschwind nun aus dem Lauf

und bekam den letzten Rest


von dem Jüngling der da stand,

und beim Erscheinen fest und schnell

mit der Gabel in der Hand

stach derselben durch das Fell.


Die Wogen der Begeisterung

schlugen hoch bei diesem Sieg,

und alle Männer alt und jung

zogen in den Mausekrieg.


Nach dem Vorbild des Erfinders

wurden Katzen angefertigt,

und noch vor Einzug des Winters

war der Feind besiegt, beerdigt,


und das Dorf war wieder frei

durch des Schlossers Prachtidee,

der Mäuseschrecken war vorbei,

es wuchsen wieder Korn und Klee.


Fort klinge es wie eine Sage,

leider aber ist's geschehn,

denn noch bis zum heutigen Tage

kann man diese Katze sehn.

Im Rathausfenster ist ihr Platz,

verewigt durch des Glasers Hand,

und das Modell der „Blechern Katz"

die einst gerettet dieses Land,


wird als des Ortes wahres Zeichen

zum Gedenken an die Zeit

niemals von dem Haus des Rates weichen,

wird stehn dort bis in Ewigkeit.


Walter Hesbacher, 1953


Im Laufe der Jahre wurde die "Blecherne Katz"  Namensgeber für nachfolgende Niedernberger Instutitionen: 



Die Theatergruppe Niedernberger Blechkatzen kann im Jahre 2023 voller Stolz auf ein 35-jährigen Bestehen mit unzähligen Aufführungen zurück blicken. Hier... findet man einen Main-Echo - Bericht anlässlich des 25. Jubiläums 2013, hier... gehts zur Facebook-Seite. Nachfolgend ein paar Impressionen / Plakate:



Gruppenbild nach der letzten Aufführung "Ein Herz aus Schokolade" im November 2022



Die Musikband Blechkatze Rocker (Gründung 2014)

 



Bühne des Niedernberger Wasserturmfest 2019 mit den BlechkatzeRocker







Der FC Bayern Fanclub Blechkatzen Niedernberg krönte 2022 sein 25-jähriges Jubiläum mit einem Ausflug nach München, siehe Gruppenfoto am Campus des FCB. Zur Webseite der Blechkatzen geht es hier....   zur Facebookseite kann man hier.... klicken.  Nachfolgend ein paar Impressionen von der Jubiläumsfahrt mit Einkehr im Biergarten des FC Bayern Campus, Abendausklang im Biergarten am Olympiasee, Besuch der offizielen Teamvorstellung in der Allianz Arena (mit Eventenbox All Inklusive)  und Weißwurstessen auf der Heimfahrt bei Weihenstephaner, der ältesten Brauerei der Welt mit nachfolgender Einkehr im dortigen Biergarten.

 



Das urig in der Rathausgasse gelegene Restaurant "Die Blecherne Katz" war über die Grenzen von Niedernberg hinweg für seine fantastische, internationale Küche bekannt. Aufrund der Enge war es sinnvoll, Anlieferungen mit einem kleinen Gefährt auszuführen. Hier oben eine Weinlieferung im Jahre 007, damals war die Gasse noch komplett mit Kopfsteinpflaster versehen. Abgebildet sind Anna ("Orgel-Anna") und ihr Bruder, Ppater Isidor Fecher beim Verlassen ihres Elternhauses (Rathausgasse 3, zu sehen hinter Anna, mittlerweile abgerissen und neu errichtet). Am Samstag, den 30. August 2014 öffneten Peter und Bettina letztmals die Türen des beliebten Restaurants. Das Foto oben rechts sowie die nachfolgenden Aufnahmen der nachfolgenden Speisen stammen von unserem Mitglied Nordbert Hildebrand, aufgenommen am letzten Tag vor der endgültigen Schließung des Lokals.

 

Kulinarische Köstlichkeiten aus Peter's Küche! Links zu sehen der letzte "a la carte" Teller: "Rinderfiletspitzen". Auf dem rechten Teller sehen wir ein unnachahmbares "Pfeffer-Rumpsteak" mit Bohnen, Tomate, Pastinaken, Karotten sowie Brokoli mit gehobelten Mandeln als Beilage. Jeweils verspeist am 30.8.2014 im Gartenlokal hinter der Scheune, siehe Foto unten links. Rechts unten ein Foto von unserer Hutausstellung "GutbeHUTet" an Kerb 2019 (Fotos), zu sehen ist die original Kochmütze von Spitzenkoch Peter Rohmann aus seiner Anfangszeit (1975) im Bayerischen Hof München.

 

 


Infos und mehr Bilder demnächst