Niedernberger Mitteilungs- und Amstsblatt - Historie seit 1960
Kopfzeile der ersten
Amtslätter (ab Dez. 1960), mit der ehem. Bezeichnung "Niedernberger Mitteilungs- und Amtsblatt"

Mitte Februar 1980 änderte sich der Name auf "Niedernberger Amts- und Mitteilungsblatt". Das Format blieb DIN A5.
Im neuen DIN A4 Format ab Januar 1986 lautete die Bezeichnung "Amts- und Mitteilungsblatt Gemeinde Niedernberg"
Kopfzeile des Amtsblattes (1995-2021, die ersten Jahre in s/w, danach das Niedernberger Wappen in Farbe.)

Farb- und bildlich gestaltete Kopfzeile des Amtsblattes ab 2022.
Die Ausgaben ab 1960 in der Übersicht (per Mausklick vergrößerbar)
Historie:
In den 50er/60er Jahren vollzog sich ein Wandel vom Ausscheller über zum Teil handgemalte Ausschreibungen bis hin
zu den ersten gedruckten Plakaten und der Erstausgabe des "Niedernberger Mitteilungs- und Amtsblatt“, welches am 2. Dezember 1960 erschien.

Der Preis je Ausgabe lag
damals bei 15 Pfennig. Von Beginn an bis zum Verkauf der Firma im Jahr 2014 lag
der Druck des Amtsblattes - im Volksmund „Bläädsche“ – in den Händen der Firma
Sacher. Vor Einführung des Amtsblattes wurden wichtige Bekanntmachungen vom
Gemeindediener (zuletzt Josef Englert) an mehreren Stellen im Dorf
ausgeschellt, d.h. die Ansage wurde mit der Schelle angekündigt.
Die allererste Ausgabe vom 2. Dezember 1960 umfaste lediglich 4 Seiten, inkl. Vorder- und Rückseite
Satzung der Gemeinde Niedernberg und historische Weihnachts-Anzeigen von 1960 (per Mausklick vergrößerbar)
Einige
weitere Ausgaben der ersten Generation, allesamt im kleineren DIN A5
Format (bis Dezember 1985). Bilder gab es damals zu den Anfangszeiten
noch keine, manche Ausgaben hatten auch insgesamt auch nur 6 Seiten, die
Erstausgabe sogar nur deren vier. Der Inhalt
bestand aus immer wiederkehrenden Informationen (Impftermine, Pflichten
der
Bauern, Abgaben, Stromabschaltung, Manöver der US-Armee ...) und
weiteren amtlichen Bekanntmachungen, kirchlichen
Nachrichten sowie meist relativ kleine Werbeanzeigen der hiesigen und
umliegende
Geschäfte, Gaststätten und Banken. Vermehrt gab es ab der 70er Jahre
auch ganzseitige Festausschreibungen,Veranstaltungshinweise und
Werbeanzeigen. Recht interessant auch sind hier unten die beiden
Softeis-Anzeigen (1966, Ausgabe 21 und 22), auf die Werbung der
"Eisdiele" (Gashaus Zur Gemütlichkeit) folgte 8 Tage später die Anzeige
des "Blauen Bock". Ebenfalls interessant die Faschingsbälle und
Kerbtanz-Anzeigen aus dem Jahre 1970.

Eine wahre Fundgrube mit Erinnerungen an historische
Geschäfte, Lokale und Unternehmen sind diese Weihnachtsgrüße und Werbeanzeigen von
1970. Ein Sprung von 50 Jahren zurück in eine Zeit, als sich der „Limo-Walter“ noch
„Bierverleger“ nannte und man bei Möbel Flügel privat in der Ringstraße seine Bestellung aufgeben konnte, da sich die kleinen Geschäftsräume noch in Großostheim befanden.
Die Gastwirte Lorenz Wenzel (Zur Gemütlichkeit), Hans Göller („Schwanestübchen“),
Christian Braun (Zum Blauen Bock), Kelterei
und Küferei Egid und Siegfried Seitz („Zur Krone“), Rudi Klug (Anfangszeit Zur Mainaussicht)
und Alfred Haas (Zur Linde), die „Tante-Emma-Läden“ Spar-Rosel, Olga
Zimmermann, Friedel Haas, Edeka Koll, Roswitha Reinhard und Theresia Dietz, die
Damenfriseursalons Melitta Hans und Luise Sacher, die Metzgereien Josef und
Roland Lebert, Günter Seitz und Rainer Reinhard, das Elektrofachgeschäft Franz Gratzer, Omnibus
Seitz, Brennstoffe Helmut Hitzel, Kleiderfabrik
Gebr. Scheurich und Hermann Nebel, Josef Kempf, Bäckerei Bernhard Bleifuß, Betonwerk
Johann Weitz, Bauunternehmen Karl Gerlach sowie Josef und Burkhard Reinhard und
viele weitere historische Unternehmen und Geschäfte, die wir hier nicht alle aufzählen
können, finden sich in den Anzeigen. Klicken Sie sich durch die obigen Amtsblatt-Seiten
in eine Zeitreise durch das Jahr 1970, als Bürgermeister Alfons Hartlaub die Geschicke der Gemeinde lenkte, die R.A.F. gegründet wurde, Greenpeace
seinen Ursprung hatte, Arbeiter erstmals Lohnfortzahlung im Krankheitsfall bekamen,
Dieter Thomas Heck noch relativ unerfahren die ZDF-Hitparade moderierte, Simon & Garfunkel die deutschen Jahrescharts anführte, der „Bomber der Nation“ Torschützenkönig der WM in Mexiko wurde, sich die
Beatles trennten, Jimi Hendrix verstarb und der erste Tatort „Taxi nach Leipzig“
ausgestrahlt wurde. Heute, fünfzig Jahre
danach, gehören so gut wie alle dieser
damaligen Geschäfte der Vergangenheit an.
Hier noch ein paar Weihnachtsanzeigen aus 1977 und 1982, u.a. mit Vereinsnachrichten des KSC, als noch Ringer wie Walter Straub, Bernd Seitz, Hsns Kalenda, Peter Fäth, Helmut Schmidt, Michael Feche, Udo Kowarschik & Co auf der Matte standen. Und mit einer Anzeige zur neuen Metzgerei Reinhard, in welcher u.a. die Verlosung von einem Bonanza-Rad angepriesen wurde.
Amtsblatt während der Verwaltungsgemeinschaft 1978/79:

Vom 1. Mai 1978
bis zum 31.
Dezember 1979 bildete Niedernberg mit Großwallstadt eine
Verwaltungsgemeinschaft, deren Sitz in Großwallstadt war. Der Niedernberger
Bürgermeister wurde stellvertretender Leiter der Verwaltungsgemeinschaft. Die
Arbeitsplätze des Personals wurden nach Großwallstadt verlegt, lediglich ein
Ansprechpartner war im Niedernberger Rathaus vor Ort. Bereits Ende Januar 1979 beantragte
der damalige Bürgermeister Hans Herrmann die Auflösung der VG, was am 27. Juli 1979
vom Bayerischen Landtag genehmigt wurde. Am 1.
Januar 1980 wurde Niedernberg wieder eine selbstständige Gemeinde.
(Amtsblätter aus dieser Epoche werden demnächst hinzugefügt)

Die zweite Generation wurde umbenannt in Amts- und Mitteilungsblatt und im größeren DIN A4 - Format gedruckt. Die Bekanntmachungen der Gemeinde und die kirchlichen Nachrichten wurden ausführlicher, es kamen vermehrt Vereinsnachrichten hinzu und die Werbeanzeigen wurden naturgemäß größer, oftmals eine ganze Seite. Ab 1995 wurde anlässlich der 900 Jahr-Feier ein neue Kopfzeile eingeführt, das Jubiläumslogo löste die Rathaus- und Wasserturmskizze ab. Zunächst noch in schwarz-weiß gehalten, später mit farbigem Orts-Wappen.
Niedernberg im Festjahr
Das Jubiläumsjahr 1995 mit 900 Jahrfeier und Dorffest
(Detailierte Infos mit Festzeitschrift und Farbfotos kann man hier... anschauen...)

Die Erstausgabe im neuen Jahrtausend titelte mit einem Nachruf auf den ersten Bürgermeister Hans Herrmann, der nach 22 Jahren Amtszeit überraschend am Neujahrstag vertorben war.
2013 KW 01/02

In der aktuellen Generation des Amtsblattes finden sich auch farbige Bilder, wie z.B. in der obigen Ausgabe die Bekanntmachung über den Abschied der Ordensschwestern.


Zum Jahreswechsel 2021/22 wechselte die Druckerei. Hier das letzte Amtsblatt (KW 51/52 2021), welches von der Druckerei Reichert aufgelegt wurde und die erste Ausgabe (KW 01/02 2022) der Druckerei Tübel. Bei einer Ausschreibung anlässlich der Erneuerung, daß ab 2022 alle Haushalte das Amtsblatt kostenfrei abonnieren können, erhielt die Klingenberger Druckerei den Zuschlag.
Online kann man die Amtsblätter ab 2022 hier... nachlesen.
Die frühere Ausgaben bis 2021 (Druckerei Reichert) findet man hier...
Mehr Infos und Amtsblatt-Reviews (u.a. weitere historische Veranstaltungs- und Geschäftsanzeigen) demnächst