
Seine
gut erhaltenen Inschrift, die ganz von einem Lorbeerkranz umgeben ist,
gibt Aufschluß über die im Kastell stationierte Besatzung, in
Niedernberg stationierte Kohorte
(cohors I Ligurum et Hispanorum)
Die Inschrift lautet:
D(is) M(anibus) / Marcellus / Bolgedonis <filius> /
miles (Cohortis) I Ligur(um) / civis Sequan(us) /
stip(edniorum) Xxiii / h(eres) f(aciendum) c(uravit)
Den Totengöttern. Für Marcellus, Sohn des Bolgedo,
Soldat der cohors I Ligurum, Bürger der Sequaner,
nach 23 Dienstjahren (verstorben).
Der Erbe hat (den Grabstein) errichtet.
Der Soldat Marcellus Bolgedonis stammte aus dem Sequaner Gebiet (Besancon / Frankreich) und wurde mit seiner Kohorte im Verlauf des Feldzuges unter Domitian um 100 n. Chr. in das Kastell in Niedernberg versetzt, wo er nach 23 Dienstjahren starb.
Dieser Grabstein ist der älteste, der bisher am Nassen Limes gefunden wurde.
Das Original ist im Aschaffenburger Stiftsmuseum zu finden.
Im
Jahre 1997 hat der Geschichtsverein unweit der Fundstelle eine
Reproduktion aufgestellt (auf dem neugestalteten Marcellusplatz, im
Norden der Gemeinde/Stückerweg) und eine entsprechende Erklärung dazu
angebracht, eine Informationstafel über die römische Vergangenheit von
Niedernberg.







Bild rechts: Aufstellung des Marcellussteines 1997: Marcellus, der aus dem Grabe fuhr (Karl Kühn, † 2022)



