Reproduktion des in Niedernberg gefundenen römischen Grabsteins (Marcellusstein)


Der römische Grabstein wurde am 29.8.1963 bei Kanalbauarbeiten gefunden.

Seine gut erhaltenen Inschrift, die ganz von einem Lorbeerkranz umgeben ist, gibt Aufschluß über die im Kastell stationierte Besatzung, in Niedernberg stationierte Kohorte (cohors I Ligurum et Hispanorum) 

Die Inschrift lautet:

D(is) M(anibus) / Marcellus / Bolgedonis <filius> / 

miles (Cohortis) I Ligur(um) / civis Sequan(us) /
stip(edniorum) Xxiii / h(eres) f(aciendum) c(uravit)

Den Totengöttern. Für Marcellus, Sohn des Bolgedo,
Soldat der cohors I Ligurum, Bürger der Sequaner,
nach 23 Dienstjahren (verstorben).
Der Erbe hat (den Grabstein) errichtet.

Der Soldat Marcellus Bolgedonis stammte aus dem Sequaner Gebiet (Besancon / Frankreich) und wurde mit seiner Kohorte im Verlauf des Feldzuges unter Domitian um 100 n. Chr. in das Kastell in Niedernberg versetzt, wo er nach 23 Dienstjahren starb.

Dieser Grabstein ist der älteste, der bisher am Nassen Limes gefunden wurde.

Das Original ist im Aschaffenburger Stiftsmuseum zu finden.

Im Jahre 1997 hat der Geschichtsverein unweit der Fundstelle eine Reproduktion aufgestellt (auf dem neugestalteten Marcellusplatz, im Norden der Gemeinde/Stückerweg) und eine entsprechende Erklärung dazu angebracht, eine Informationstafel über die römische Vergangenheit von Niedernberg.








  

Bild rechts: Aufstellung des Marcellussteines 1997:  Marcellus, der aus dem Grabe fuhr (Karl Kühn, † 2022)








5. März 2006









In unmittelbasrer Nähe des Marcellussteines (hinten links) befindert sich das Rote Sandsteinkreuz