Ferienspiele 2022: 12 suchen 7 - was ist von der Vergangenheit geblieben?

Geheime Orte und Geschichten aus Niedernbergs Vergangenheit

Im Rahmen der Ferienspiele nutzten dieses Jahr 8 Kinder und Jugendliche die Gelegenheit, mit dem Geschichtsverein Niedernberg erstaunlichen Fakten zu typischen “honischer“ Hot Spots auf den Grund zu gehen. Die gesamte Truppe zeigte bei einem spielerischen Einstieg sehr gute Heimat- und Geschichtskenntnisse und ging dennoch mit zahlreichen überraschenden Anekdoten nach Hause. Mit im Gepäck: ein Memory–Spiel mit Abbildungen der erforschten Themen.




Um 9 Uhr war Treffpunkt an der Sandsteinschule. Von den neun angemeldeten Teilnehmer*innen trafen acht ein. Angesichts des Kaiserwetters hatten wir das Memoryspielen vom Sammelsurium nach außen auf die Freiterrasse verlegt. Bei einer vorherigen, kleinen Führung durch unsere volkskundliche Sammlung erweckte das alte Klassenzimmer mit den Schulbänken aus dem Jahre 1875 das meiste Interesse.



Über den Dächern von Niedernberg. Da macht das Spielen doppelt Spaß!



Das Memory  beinhaltete 7 Kartenpaare mit jeweils einem geheimen Ort. Alle 7 Plätze wurden im Anschluß aufgesucht. 



Alle Kinder durften ein Memoryspiel mit nach Hause nehmen. Links die Ausführung für Mädchen, rechts für die Jungs.



Manchmal gar nicht sooo einfach ...



Nicht nur die Kinder hatten Spaß an der Sache ...



Es gab kein Kind, welches alle 7 Abbildungen schon einmal in Natura gesehen hatte. Aber 3-5 Orte erkannte jeder.



Die Vorderseiten der Memorykärtchen



Nach ca. 1 Stunde ging es zum erkundschaften der geheimen Orte. Jeder Teilnehmer durfte sich ein kleines Lunchpaket für unterwegs zusammenstellen, Wer keinen Rucksack dabei hatte, konnte eine originelle Tragetasche mitnehmen. 



Einige gingen noch mal kurz auf die Toilette, danach konnte es losgehen.



Von der Sandsteinschule gings die Hintermauer entlang in Richtung Dorfplatz.



Nicht nur an den sieben Orte wurde Halt gemacht, auch unterwegs gab es andauernd etwas zu erkundschaften.




Das erste offizielle der sieben Themen waren die Hausmadonnen. Zum Schutze des Hauses sind Figuren der Mutter Gottes in kleinen Nischen in Häuserfassaden aufgestellt, werden heutzutage jedoch meist übersehen. Besonders häufig findet man diese z.T. Jahrhunderte alte Marienbildnisse bei uns im „Ewwerdorf“, dem mittleren Teil der  Hauptstraße. Manche der Nischen sind offen, andere wiederum mit einem kleinen Türchen geschützt. Fünf der obigen Abbildungen zeigen Mariengfiguren an Niedernberger Fassaden.






Am Wiegehäuschen wurde die Geschichte der ausgestellen "Blechernen Katze" erzählt. Da wuden die Ohren gespitzt:-)



Das nächste Thema war das Rondell, dem mittelalterlichen Eisbrecher, welches alle Teilnehmer bereits kannten. Auch der Leinritt wurde dabei behandelt. Uralte, im Sandstein eingegrabene Schleifspuren der Ziehseile zeugen von den damaligen Leinreitern und dem mühseeligen Flußaufwärtskommen der Lastkähne mit den davor gespannten Pferden.



Interessant war auch das dritte offizielle Thema, mit der historischen Jahreszahl am Kirchturm. Dieser ist Teil der ursprünglichen Kirche und wurde nicht, wie die Zahlen vermuten lassen, im Jahre 1861, sondern 1461 erbaut. Die nach unten offene, "halbe Acht" wurde damals für die Zahl "vier" verwendet, siehe nachfolgendes Foto. Auch weitere Geschichten gab es zu berichten, u.a. wurde bei der dringend notwendigen Kirchenerweiterung die Kirche Ende des 19. Jahrhunderts aus Platzgründen um 90° gedreht. Mehr Infos und Bilder hier...







Der vierte Ort war das Rathaus, das vor langer Zeit ein "Spylhaus", eine Art Vergnügungshaus war. Hier wurde u.a. über den römischen Auxilliarsoldaten, das Römerkastell und die Dorfbrunnen informiert.



Dieses Foto erinnert ein ganz klein wenig an das weltberühmte Cover der Beatles-Schallplatte "Abbey Road" :-)





Richtig spannend war natürlich auch das Thema rund um den "geheimen" Ort Nr. 5: Der zur Abwehr von Dämonen an der Hausecke angebrachte Neidkopf.



Nicht viel weiter nördlich an der Hauptstraße wartete ein weiteres Highlight auf die kleinen Detektive: Die römische Brunnenmaske, ein einmaliges Fundstück nördlich der Alpen. Die bronzerne Maske wurde 1964 bei Grabungen für einen Kanal in der Hauptstraße zwischen Fährgasse und Hirtengasse gefunden und stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts. Das Original befindet sich im Stiftsmuseum Aschaffenburg, ein weiterer Abguß wird in der Archäologischen Staatssammlung von München ausgestellt.






Zeit für Stärkung. Es war ein heißer Sommertag. Gut, dass die Lunchpakete mit Getränken ausgestattet waren.



Hier, am geheimen Ort Nr. 7, befand sich früher das untere Torhaus. Links davon war ein Fenster und eine kleine Türe in der Dorfschutzmauer angebracht. Dadurch konnte der Wächter nach dem Rechten schauen und Personen Einlaß in den Ort gewähren, ohne dafür das große Tor öffnen zu müssen.



Unten an der Turmgasse sieht man noch einen weiteren Teil der mittelalterlichen Dorfmauer, der Wachturm war der nördliche Abschluß am Mainufer (der südliche war das Rondell).



"Tischlein Deck Dich..." :-) Die Vorbereitungen zum abschließenden Picknick am Bubebadeplatz sind noch im vollen Gange, ein historisch stilvolles, rollendes Buffet (ein alter Leiterwagen) wurde aufgebaut.



Besonders am Strand des Bubebadeplatzes (früher gab es auch einen Mädchenbadeplatz) war tierisch was los ...



Hier kann man schön die Seele baumeln lassen, und es gibt immer was zu sehen ...




Eine deftige Brotzeit wartete auf die Ferienspielteilnehmer*innen, nun ging es zum abschließenden, gemütlichen Teil über ...




En Guude ...!

















Am Strand des Bubebadeplatzes gibt es unzählige verschiedene Flußmuschelschalen, da macht das Sammeln Spaß!

Um ca. 12:30 Uhr holten die Eltern ihre Kids wie vereinbart am Bubebadeplatz ab. Ein kurzweiliger, interessanter Vormittag lag hinter uns und den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen!


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Vorankündigung:



Termin: Freitag, 26.08.2022

Uhrzeit: 9:00 bis ca. 12:30

Thema:

12 suchen 7 - was ist von der Vergangenheit geblieben?

Geheime Orte und Geschichten aus Niedernbergs Vergangenheit

Geschichtsunterricht in der Schule findet ihr langweilig? Dann kommt mit uns auf einen Spielwettbewerb und einen Spaziergang, bei welchem wir Rätsel aus der Vergangenheit Eures eigenen Wohnortes auflösen! Hier gibt es keine staubigen Schmöker, sondern wir führen Euch zu sieben Punkten, die auch deshalb „geheim“ sind, weil man sie im Alltag oft übersieht.

Geplanter Ablauf:

  • Memory- Spielwettbewerb (mit Niedernbergs History Hot-Spots) im Sammelsurium Sandsteinschule.
  • Erkundigung von 7 Rätseln aus der Vergangenheit im eigenen Wohnort, mit deren Auflösung, interessanten Geschichten und Anekdoten.
  • Abschließend deftige Brotzeit am Main, wie anno dazumal.Mit der Möglichkeit, unsere Geschichtsexperten mit Fragen zu durchlöchern. Mit vor Ort: Unser Heimatpfleger Alber Wagner! Keiner kennt sich in Niedernbergs Geschichte besser aus als er.

Eltern können gerne daran teilnehmen.   

Jedes teilnehmende Kind erhält ein Memory-Spiel "Geschichte Niedernberg" inkl. schmucker Holztruhe (siehe Abbildung) zum Mitnehmen und Spielen zuhause.

  

Hinweis Fotografieren:

Während der Ferienspiele werden von uns Fotos für einen späteren Bericht gemacht. Mit der Teilnahme des Kindes erklären sich die Eltern / Erziehungsberechtigten einverstanden, daß wir Bilder ihrer Kinder/ihres Kindes veröffentlichen dürfen.

Sowohl im Sammelsurium als auch bei der deftigen Brotzeit am Main stellt der Geschichtsverein Getränke und Speisen. Auch für unterwegs ist ein kleines Lunchpaket mit Getränk geplant.

Alter: Ab 7 Jahren

Teilnehmerzahl: Auf 12 Teilnehmer begrenzt

Kleidung: bequeme Schuhe

Treffpunkt: Schulstraße 6, vor der alten Sandsteinschule

Veranstalter: Geschichtsverein Niedernberg e. V.

Anmeldung: bis 18.8.2022 über die Ferienspielseite der Gemeinde Niedernberg.  Zum Anmeldebogen

Den ausgefgüllten Teilnahmebogen bitte per Email an die Gemeinde bis spätestens 18.8.22 zurück senden. 



Ansprechpartner im Geschichtsverein: Kerstin Bitterer

Kontaktdaten: kerstin@bitterer.eu, Telefon/WhatsApp 0178 8296286, Postanschrift Ringstraße 55, 63843 Niedernberg.

Wir freuen uns über weitere Helfer zur Betreuung der Kinder. Bitte bei Kerstin anmelden. Beim abschließenden Picknick (deftige Brotzeit) an den Sitzgarnituren am Bubebadeplatz wird auch für die HelferInnen der Tisch ordentlich gedeckt sein.