Auf den Spuren der Römer



Am Tag des UNESCO Welterbes fanden am 3. Juni 2018  in den Kastellorten entlang des Mainlimes im Landkreis Miltenberg, also auch in Niedernberg, Veranstaltungen statt.

Bereits im Vorfeld informierte der Geschichtsverein in einer Ausstellung im Wiegehäuschen am Dorfplatz über das Kastell von Niedernberg und präsentierte einige Fundstücke.

Am Welterbetag war der Rathaushof Treffpunkt für die interessierten Mitbürger. Das Rathaus befindet sich auf dem Areal des Kastells, von dem nichts mehr sichtbar ist.

Der Rathaushof erhielt durch fleißige Helfer ein römisches Ambiente, in dem auch die Brunnenmaske ihren Platz fand. Die Mitwirkenden trugen römische Gewänder. Ausrüstungsgegenstände für Soldaten, wie Marschgepäck, Speere, Schwerte, Schilde, Standarte, Rüstungen, Schuhe und Helme, wurden ausgestellt und konnten anprobiert werden.
Der berittene Feldzeichenträger und ein Reitersoldat waren vor Ort und ihre Funktion in der Kohorte wurde erklärt.
Mediterrane Pflanzen umrahmten den Platz für das römische Essgelage.

Die Führungen mit Heimatpfleger Albert Wagner auf dem römischen Teil des Dorfrundwegs fanden um 11 Uhr und 14 Uhr statt. Ca. 80 Teilnehmer erfuhren viel Wissenswertes.






Im Anschluss an die Führungen konnten sich die Besucher im Rathaushof bei Wein, Wasser, Obst wie zu römischen Zeiten und Brötchen mit Aufstrich stärken.

Im Rathaushof informierten Texte und Fotos über das Kastell und die wichtigsten Fundstücke die interessierten Gäste.
In Niedernberg ist von dem ehemaligen Kastell nichts mehr zu sehen. Allerdings geht die Straßenführung Hauptstraße, Schulstraße und Kirchgasse im alten Ortskern auf die Kastellstraßen zurück. Die jeweiligen Kastelltore sind im Straßenbelag gekennzeichnet und mit Informationsschildern versehen.
Bei Bauarbeiten kamen und kommen immer wieder römische Funde zu Tage. Der bedeutendste und bekannteste Fund ist die Brunnenmaske, die 1964 bei Kanalarbeiten entdeckt wurde. Ein weiterer wichtiger Fund ist der Grabstein des römischen Soldaten Marcellus. Durch seine Inschrift konnte man nachweisen, dass die hier stationierte Kohorte der Legion „XXII Primigenia pia fidelis“ zugeordnet war, die in Mainz ihr Hauptquartier hatte.

Text: Monika Fecher