Impressionen vom Ausflug nach Mühlhausen und auf die Wartburg
Unser erster Wochenendausflug 2012 führte uns vom 27. - 29. April nach Thüringen. Die mittelalterliche Reichsstadt Mühlhausen erlebte seine erste Blütezeit vom 13.-15.Jh.. Aus dieser Zeit haben sich
der innere Stadtmauerring mit den Wehrtürmen, der Landgraben, das
Rathaus, 11 gotische Kirchen und viele Bürgerhäuser erhalten. In
St.Marien predigte 1525 der radikale Reformator Thomas Müntzer und in
Divi Blasii wirkte 1707/08 J.S. Bach als Organist.
Auf dem Rückweg besichtigten wir noch die Wartburg. Wie kaum eine andere Burg in Deutschland ist die Wartburg mit der deutschen Geschichte verbunden. Fast majestätisch thront sie über dem thüringischen Eisenach. Sie ist die erste deutsche Burg, die in die Liste des Welterbes der UNESCO aufgenommen wurde.
Der Sage nach im Jahre 1067 gegründet, zeugt von der einstigen Blüte
noch heute das aus dem 12. Jahrhundert erhaltene Hauptgebäude - der
Palas - als eine Kostbarkeit spätromanischer Baukunst. Der landgräfliche
Hauptsitz erstrahlte als weitgerühmter Musenhof, an dem alle schönen
Künste gepflegt wurden, Lieder Walthers von der Vogelweide erklangen und
Dichtungen Wolframs von Eschenbach entstanden. Der sagenhafte
Sängerkrieg weiß davon zu berichten und gelangte durch Richard Wagners
Oper "Tannhäuser" zu wahrem Weltruhm. Die Wartburg war aber ebenso Wohn-
und Wirkungsstätte der bis heute verehrten heiligen Elisabeth und bot
dem geächteten Martin Luther
Exil, der hier das Neue Testament übersetzte. Unter Bezug auf Luther,
Reformation und Leipziger Völkerschlacht manifestierte sich im
studentischen Wartburgfest 1817 erstmals der bürgerliche Wille zum
einheitlichen und freien Nationalstaat.