



Was war vor 125 Jahren?

Im Jahre 1894 gab es nur fünf Straßenlaternen in Niedernberg. Es waren Petroleumlampen, die bei Einbruch der Dunkelheit angezündet und nach der Polizeistunde (Sperrstunde, damals vermutlich 23 Uhr) wieder gelöscht wurden. Alle vier Wochen waren die Laternen zu putzen. Diese Aufgaben wurden von der Gemeinde jährlich an den Wenigstnehmenden vergeben. (Heimatbuch Seite 310)
Auf dem Foto erkennt man am rechten Rand eine der damals wenigen Straßenlaternen Niedernbergs.


1969 waren in Niedernberg etwa 245 Personen in
landwirtschaftlichen Familienbetrieben tätig. Die Landwirtschaft hier bestand
aus 6 Vollerwerbsbetrieben, 22 Grenzbetrieben (hauptberuflich genutzt, aber
unter 14 ha liegend) und 189 Nebenerwerbsbetrieben.
(Auszug aus dem Rechenschaftsbericht der Gemeinde für 1969, Amtblatt 15/1970)
Oben ein paar Fotos aus den 50er, 60er und 70er Jahren. Weitere Impressionen findet man hier...



Was war vor 70 Jahren?

Am 1. Dezember 1949 begann Paula Hartlaub mit dem Verkauf von Textilien, zunächst in ihrem Elternhaus in der Michael-Groß-Straße, dann in der Hauptstraße 70 in einem kleinen Verkaufsraum. 1955 zog das Geschäft in das neu errichtete Gebäude in der Hauptstraße 63a. Jetzt war das Angebot an Textilwaren sehr breit gefächert und was nicht vorrätig war wurde bestellt. In der Anfangszeit konnte man dort auch Hygieneartikel erwerben. Später kamen in weiteren Räumen Gardinen mit Zubehör ins Angebot. Im Nebengebäude entstand ein Verkaufsraum für Federbetten.Vor der Einrichtung der ersten öffentlichen Telefonzelle im Dorf konnte man bei Paula auch gegen Entgelt telefonieren. Am 1. Dezember 1988 wurde das Geschäft geschlossen.

Im Geschäftsraum im Erdgeschoss bot von Frühjahr 1989 bis 1997 das Textilhaus Klug / Steigerwald Baby- und Kinderkleidung an. Heute befindet sich dort eine Massagepraxis.
(Mündliche Überlieferung)
Ausstellung der Ausgrabungsfunde

Das in den letzten 70
Jahren in Niedernberg zusammengetragene Fundgut wurde am
Sa, den 23. November ausgestellt.
Was war vor 75 Jahren?

Am 21. November 1944 waren bei dem schwersten Luftangriff auf Aschaffenburg 344 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 1360 Tonnen Bomben waren bei diesem Angriff auf Aschaffenburg niedergegangen. Viele der Überlebenden fanden in Niedernberg eine vorübergehende Bleibe. Die örtliche Bekanntmachung vom 25. Nov. 44 lautete: Die hier beschlagnahmten Quartiere und Räume können sofort mit Genehmigung des Bürgermeisters von der Aschaffenburger Bevölkerung belegt werden, wenn sie einen Fliegerausweis haben.
Nach Aufzeichnungen des damaligen Pfarrers Müller vom 1. Jan. 1945 waren 400 Flüchtlinge aus Aschaffenburg in Niedernberg untergebracht.
(Heimatbuch
Seite 206) Das Bild zeigt "Trümmerfrauen" am Schloss Johannisburg

Was war vor 205 Jahren?
1814 wurde der alte Friedhof angelegt, damals noch außerhalb
des Ortes. Bis 1963 wurde er mehrmals erweitert. Die Neuanlage war notwendig
geworden, weil in den Jahren 1813/14 über 130 Personen an hoch ansteckenden
Krankheiten gestorben sind, die durchziehende französische Truppen
eingeschleppt hatten. Der damals noch bestehende Friedhof rund um die Kirche
(Kirchhof) war für die vielen Toten zu klein geworden; er wurde 1820
eingeebnet.
(Heimatbuch Seite 444)

Ein weiterer Grund für die damalige Neuanlage war die 1812 erlassene Vorschrift, dass die Friedhöfe außerhalb der Ortschaften zu verlegen sind. (Main-Echo v. 2. Nov. 2012, Werner Trost)
1994 wurde der Friedhof in Dorfplatz und Grünanlage umgestaltet.
Das Wochenrätsel 45. KW findet man hier...

Das Wochenrätsel 44. KW findet man hier...


Was war vor 40 Jahren?

Am 1. Oktober 1979 schloss die Tankstelle der Familie Sacher in der Römerstraße 20. An der Zapfsäule konnte man Normalbenzin und Super tanken. Wollte man tanken, drückte man eine Klingel um den Inhaber Herbert Sacher zu rufen. Oft kam auch seine Frau Luise Sacher aus ihrem Friseursalon oder eine ihrer Töchter, um die Kundschaft zu bedienen. Die Tankstelle wurde Ende der 1950er Jahre oder 1960 eröffnet, zunächst mit der Marke „DEA“ später „TEXACO“. (Aufzeichnungen und mdl. Überlieferung, Foto: Albert Wagner / GV Niedernberg, Weiterverwendung mit Logo erlaubt)

Was war vor 55 Jahren?

1964 wurde der „Kirchenpfad“ zwischen der heutigen Lindenstraße und Römerstraße aufgelassen. Er war ein viel begangener Fußweg, den die Leute benutzten, um auf ihre Wiesen bzw. Felder zu gehen. Ursprünglich begann der Kirchenpfad am Stadtweg zwischen den Anwesen 1 und 3, kreuzte die Römerstraße ca. auf Höhe des Anwesens Nr. 36 (ursprünglicher Standort des Ignatiusbildstocks) und zog weiter bis zur Großostheimer Straße, in die er auf Höhe des heutigen Flügelzentrums mündete. Das Teilstück zwischen Lindenstraße und Stadtweg verschwand bereits ca. Mitte der 1950er Jahre, da in diesem Bereich die Ringstraße angelegt und Bauplätze ausgewiesen wurden (das erste Haus in der Ringstraße wurde 1957 errichtet).
(Quelle: Teilweise Amtsblatt Ausgabe 15 / 1964 und mdl. Überlieferung)



Was war vor 110 Jahren?

Laut einer Rechnungsvorlage vom 12. September 1909 wurde das
sogenannte „Neidorf“, die Hauptstraße vom alten Friedhof (heutiger Dorfplatz) bis zum
Heiligenhäuschen (Römerstraße) gepflastert. Viele der in diesem
Straßenabschnitt stehenden Wohnhäuser waren bzw. sind erst um diese Zeit
entstanden. Das Gasthaus „Zur Linde“ z.B. wurde 1910 erbaut. Anbei eine Aufnahme vom "Neidorf" vor dieser Zeit.
Was war vor 140 Jahren?
Am 8. September 1879 wütete in Niedernberg ein Großfeuer,
bei dem zehn Scheunen mit Remisen und Stallungen ein Raub der Flammen wurden.
Das Feuer war in der Scheune von Adam Scholl im Anwesen Nr. 120 in der
Schmalzgasse (heute Schmalzgasse 4) ausgebrochen und vernichtete die ganze Ecke
bis zu Haus Nr. 128, Michael Seitz, damals Gasthaus „Zur Krone“ (Hauptstr.34).
Beim Anblick des riesigen Feuerscheins scheuten die Pferde der zu Hilfe
eilenden Großostheimer Feuerwehr etwa in Höhe des Kreuzungsbereichs
Großostheimer Straße / Römerstraße. (damaliger Zeitungsbericht, vermutlich im „Obernburger Boten“) Aufgrund
dieser Brandkatastrophe wurde am 4.1.1880 in Niedernberg die freiwillige
Feuerwehr gegründet.

Seit 1979 finden der Kerbmarkt und die Aufstellung des
Kerbbaums im Altortbereich statt. Der erste Kerbmarkt im Jahr 1978 war auf dem
Schulplatz an der Schulstraße.

Übrigens, die Kirchweih wird erst seit 1951 am 2. Sonntag im September gefeiert. Zuvor begingen die Niedernberger ihre Kerb als „Märdeskerb“ (Martinskirchweih) im November.
(Heimatbuch Seiten 477 und 478)



Im August 1954 erfolgte die feierliche Einsegnung der ersten Geschäftsstelle der Raiffeisenbank Niedernberg in der Schulstraße, gegenüber der Sandsteinschule. Es waren bescheidene Räumlichkeiten (ein Geschäfts- und ein Wartezimmer), die dem damaligen Lagerhaus angegliedert waren. Es gab dort keinen Telefonanschluss, anfallende Telefonate wurden in der Poststelle (damals Hauptstr. 69) erledigt. 1961 zog man in ein neues und größeres Gebäude am heutigen Standort um. Girokonten oder bargeldlosen Zahlungsverkehr für Privatpersonen gab es damals kaum.
(Heimatbuch Seite 366 und mdl. Überlieferung)
1949 wurde eine neue Toilettenanlage für die Schüler an der Sandsteinschule errichtet (Anbau im Hof an das bestehende Nebengebäude). Die zwei alten Plumpsklos, die direkt an das Schulgebäude angebaut waren, wurden abgerissen. (Aufzeichnungen in der Schulchronik)
1960 wurde mit dem Bau der neuen Schule die Anlage überflüssig. Der Raum wurde umgebaut und einige Jahre als Turnraum benutzt. Heute haben die Pfadfinder dort ihren Vereinsraum.
Nachruf

Am 10. August verstarb Friedbert Hartlaub, der unseren Verein tatkräftig unterstützt hat. So war er maßgeblich mit Rat und Tat beim Aufbau unserer Sammlung in der Sandsteinschule beteiligt. Zur „900-Jahr-Feier“ fertigte er „Omas Ewwerstuwwe“ für die Ausstellung in der Hans-Hermann-Halle. Mit seinen für ihn typischen kreativen Kunstwerken nahm er an unserer Ausstellung mit Niedernberger Hobby-Künstlern teil. Er hat uns so manches historische Stück überlassen. Es erinnert so Vieles an Friedbert – wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.

Was war vor 60 Jahren?

Am 3. August 1959 wurde vom bayerischen Staatsministerium des Innern die Zustimmung zur Annahme des Gemeindewappens erteilt. Der Vorschlag zur Wappengestaltung kam von Dr. Willibald Fischer. Die Wappenbeschreibung lautet: „In Rot ein zinnengekröntes goldenes Tor, im Torbogen schwebend das silberne Mainzer Rad“. Das zinnengekrönte Kastelltor symbolisiert das Römerkastell, auf das die Anfänge unseres Ortes zurückreichen. Das Mainzer Rad erinnert an die Jahrhunderte lange Zugehörigkeit zum Erststift Mainz.
(Heimatbuch Seite 15)
Fahrt mit ehemaliger Niedernberger Fähre (Fotos siehe hier...)
Am Freitag, den 12.Juli konnten wir einen neuen
Besucherrekord verzeichnen. Genau 150 verschiedene Gäste waren hier auf unserer
Webseite. Vielen Dank dafür! Wir versuchen auch weiterhin diese Seite
informativ und aktuell zu halten.

Mehr Infos und Bilder zur erfolgreichen Dorfrundführung "Historische Gaststätten und Dorfbrunnen" gibt es hier...

Alle NEWS verganener Jahre findet man hier...