Das verschwundene Sudetenland
Demnächst hier eine große Buchvorschau mit vielen Gegenüberstellungen von damals und heute in Wort und Bild.
Vielen Dank an Johann Stwrtetschka für die Kontaktaufnahme und Leihgabe dieses raren Buches. Johann stammt aus dem Ort Gießhübel (heute: Olešnice v Orlických horách) im Adlergebirge/Sudetenland und hat sich 2010 in Niedernberg niedergelassen. Die interessante Geschichte über ihn und seinen Vater kann man am Ende dieser Seite in der Rubrik Adlergebirge nachlesen.




Hier vorab schon mal einige wenige Fotos:






Johanns Stwrtetschka wurde 1948 geboren. Sein Vater kam ein Jahr zuvor aus der russischen Gefangenschaft zurück in seinen Heimatort Gießhübel. Die Vertreibung der Sudetendeutschen war zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen. Meist waren es Tschechen (welche es in den Städten zu Nichts gebracht hatten) und Zigeuner, welche sich in den verlassenen Dörfern, Höfen und Häusern einsiedelten. Da es nun an begabten Handwerkern mangelte, konnte man ihn als gelernten „Wagner“ sehr gut für die den Bau von Wagenrädern, Leiterwägen usw. gebrauchen und er durfte bleiben. Als sich um 1952 wieder alles weitestgehend normalisiert hatte und die Felder wieder bestellt werden konnten, wurde der gute Mann an einen ca. 50 km entfernten Bauernhof versetzt, musste dort als eine Art „Strafgefangener“ unentgeltlich Frondienste leisten. Auf mehreren Ausreiseanträgen nach Westdeutschland wurde ihm nur eine Übersiedlung innerhalb der Ostzone angeboten. Da sich die Zustände in der DDR herumgesprochen hatten, lehnte er immer wieder dankend ab. Im Jahre 1956 wurde ihm dann untersagt, weitere Anträge zu stellen, so dass er sein Lebensabend in der Tschecheslokwakei verbringen musste.
Sein Sohn Johann konnte 1982 ausreisen, nach zwischenzeitlichen Wohnsitzen in Regensburg und Aschaffenburg-Obernau ließ er sich im Jahre 2010 mit seiner Familie in Niedernberg nieder..