Albert Wagner (*1938, Heimatpfleger Niedernberg)
Unsere Rätselfrage in der KW 38 / 2022 lautete: Der goldige Fratz auf unserem Monitor sieht mit seiner
Mütze aus wie ein kleiner Nachwuchs-Skispringer, der auf seinem Schaukelpferdchen daheim im Hof schon mal für den Absprung am Schanzentisch
übt. Das Foto wurde im Jahre 1940 aufgenommen. Das Jahr, in welchem die
deutsche Wehrmacht den Blitzkrieg gegen Frankreich startete und bald darauf die
Luftschlacht gegen England begann.Wer
ist der Bub auf dem Bild?
Albert als ca. zweijähriger Bub im Jahre 1940: Links vor seinem Elternhaus in der Hauptstraße 80. Es wurde 1870 zeitgleich mit dem damaligen Haus der Bäckerei Bleifuß gebaut. Es waren die ersten beiden Häuser außerhalb der Dorfmauer in der Hauptstraße. Im Bild rechts posiert Albert mit einem Reifen.
Albert an Ostern 1941 mit Tante Katharina und mit seinem jüngeren Bruder Theo.
Foto links: Albert wurde in seiner Kindergartenzeit (1942-44) von den Schwestern Pudentiana und Silvia betreut. Da damals noch kein Arzt in Niedernberg ansässig war, hatten die Ordensschwestern auch die Betreuung und Versorgung von Kranken und Sterbenden.
Links: Ausflug nach Rüdesheim im Jahre 1952 anlässlich der
Schulentlassung des Jahrgangs 1938. Albert kniet in der zweiten Reihe, Erster
von links. Rechtes Foto:Radfahrer Reigenmannschaft / Reigentanz 1957. V.l.n.r.: Hermann Klement, Theo Schnabel, Siegbert Wenzel, Rudi Wenzel, Helmut Hitzel, Albert Wagner.
Die
Eltern Alois und Elisabeth Wagner, geb. Seitz. Der Vater starb 1945 in
russischer Gefangenschaft in der Ukraine. Bild rechts: 1960
wurde Albert zur Bundeswehr eingezogen. Die Wehrzeit dauerte damals noch ein
Jahr.
Ausstellungsstücke "Albert Wagner 1959/1960 beim „Barras“ (Hutausstellung Gut beHUTed 2019), Albert mit seinem damaligen mit seinem
Reservistenhut
Nach
dem Schulabschluss machte Albert Wagner eine Lehre zum Herrenschneider bei Adam
Reinhard in der Blumenstraße. Dies war eine kleine Kleiderfabrik mit ca. 13
Beschäftigten. 1955
absolvierte er seine Gesellenprüfung und arbeitete bei Adam Reinhard bis
Ende 1959. Damals war die Wochenarbeitszeit wesentlich länger als heute.
1960
wurde Albert zur Bundeswehr eingezogen, siehe Fotos oben.
1961
arbeitete er bei der Firma Dressler in Großostheim. Hier machte er auch eine
Weiterbildung in Hohenstein zum Bekleidungstechniker. 1962
wechselte er zur Firma Spieshofer und Braun (Hersteller von Triumpf
Miederwaren) die ebenfalls in Hohenstein ansässig war. Dort wurde er in verschiedenen Werken eingesetzt und
sollte in einem neu eröffneten Werk in Brasilien eine leitende Funktion übernehmen.
Dieses durchaus verlockende Angebot lehnte Albert jedoch ab. Als bodenständiger Mensch wollte Albert bei seiner zukünftigen Frau Walburga, die er ein Jahr darauf heiratete und mit ihr eine Familie gründete, in seiner Heimat bleiben.
1963
begann er wieder bei der Fa. Dressler in Großostheim. Dort war er in der
Arbeitsvorbereitung tätig bis zu seinem Ruhestand 2002.

1963
fand die Hochzeit mit seiner Frau Walburga (geb. Klement) statt. Rechts: Familienfoto 80er Jahre mit Astrid, Walburga, Sonja,
Albert und Karin Wagner (v.li.n.re.).
Albert Wagner und rechts von ihm im Gang stehend sein Begleiter Josef Reinhard auf dem Rückflug von Nepal.
Albert
ist gerne gereist. Mit seiner Frau bzw. der Familie war Italien das
Haupt-Reiseziel. In Ischia kurten die Beiden gerne in der Therme. Mit
Freund Helmut Hitzel machte er Kulturreisen in das europäische Ausland. Mit
dem weiteren Freund Josef Reinhard bereiste er den Rest der Welt, um die
verschiedenen Kulturen kennenzulernen. Die Fernreisen führten die Beiden z.B. nach
China, Peru, Sri Lanka und Nepal.Lins ein Foto einer Ägyptenreise im Jahre 1980, das rechte Bild zeigt Albert 1998 vor den Ruinen von Machu-Picchu. Eine von den Inka gegründete Stadt hoch in den peruanischen
Anden über dem Tal des Río Urubamba. Sie wurde im 15. Jahrhundert erbaut
und später verlassen. Die Anlage ist für ihre raffinierten Trockenmauern berühmt, zu denen riesige Steinblöcke ohne Mörtel aufgeschichtet wurden.
Albert und Walburga als hausierende Zigeuner und
mit Astrid und Sonja bei „Mainz, wie es singt und lacht“
Eine große Aufmachung gab es anlässlich der Ankunft des Römerschiffes im Jahre 2007. Die Veranstaltung wurde von "Besucherhorden überrannt" (Main-Echo). Infos, Berichte, Videos und Fotos hierüber findet man
hier...
Anläßlich des UNESCO-Welterbetages am
3.Juni 2018 und am
2.Juni 2019 fanden jeweils um 11 Uhr
und 14 Uhr zwei Führungen mit Albert Wagner auf dem römischen
Dorfrundweg statt.
Albert bei einer Gedenkstein-Tour im April 2019 (Infos und Fotos von alle Gedenksteinen findet man
hier...)
Albert auf einer Führung "Grenzwanderung Nord", ebenfalls im April 2019 (Einen Bericht u. weitere Fotos findet man
hier...)


Albert
mit Burkard Schwarz und Bgm. Jürgen Reinhrd Im Juni 2020 bei der Einweihung der
Geopunkt-Infotafel an der ehemaligen
Fähranlegestelle. Die Tafel wird
integriert in den Europäischen Kulturweg Niedernberg (Einweihung am
30.April 2023). Dass auch hier unser Heimatpfleger sein Wissen mit
einbringt und tatkräftig mithilft, versteht sich bei einem Mann wie
Albert fast schon von selbst. Rechts im Bild sieht man ihn im Oktober
2020 bei der Vorstellung des neuen Niedernberger Kulturweges anlässlich
des
Herbstestes im Vereinsheim des Geschichtsvereines in der Sandsteinschule.

Ende April 2022 hat
ihm Landrat Jens-Marco Scherf als Dank und Anerkennung für seine langjähige, ehrenamtliche Tätigkeit die Ehrenplakette des Landkreises
Miltenberg und die goldene Bayerische Ehrenamtskarte verliehen. Zu dieser Ehrenfeier im Bürgerhaus Elsenfeld war Albert mit seiner Gattin Walburga, Tochter Astrid, dem 1. Bürgermeister Jürgen Reinhard (der als Kreisverbandsvorsitzender des bayerischen Gemeindetags eine
Ansprache über das Ehrenamt hielt) und unserem 1.Vorsitzenden Volker
Gröschl offiziell geladen. Zusammen verbrachten sie einen schönen und
unterhaltsamen Abend in einem würdigen Rahmen. Hervorgehoben wurden
Alberts langjährige Tätigkeiten im Geschichtsverein, als Heimatpfleger
und als Autor unzähliger Bücher, allen voran das Niedernberger
Heimatbuch.
noch in Bearbeitung ....
die restlichen Bilder und weitere Texte und Medienberichte folgen im Laufe der KW41
In unserem Wochenrätsel gilt es seit Januar 2021 Niedernberger Persönlichkeiten, welche in der Öffentlichkeit standen oder einen hohen Bekanntheitsgrad erreichten, sowie historische Ladengeschäfte, Firmen, Salons, Praxen, Wirtshäuser,
Handwerksbetriebe etc. zu erraten. Nach Auflösung der jeweiligen Rätsel
werden diese Personen mit Kurzbeschreibung und Bildmaterial hier in den Rubriken eingepflegt.
Wir freuen uns auch über Vorschläge, Anregungen und Übermittlung von Archivmaterial, siehe hier...