aus dem 2.Halbjahr 2022     (die topaktuellen Infos findet man hier... auf der Startseite)         


Was war vor 70 Jahren?

 

1953 wurde in Niedernberg eine neue straßenbezogene Hausnummernverteilung eingeführt, d.h. jede Straße bekam ihren eigenen Nummernkreis. Zuvor galt ein Nummernkreis für das ganze Dorf, beginnend in der Turmgasse und fortlaufend durch die Hauptstraße mit ihren Seitengassen. Kamen neue Häuser hinzu, wurde der Nummernkreis mit Bruchzahlen oder Buchstaben erweitert. In der Fachrainstraße reichten die Hausnummern so bis zu 78 1/30. Bis zu Beginn des 19. Jh. war die Nummerierung von Gebäuden auf dem Lande weitgehend unüblich. In Niedernberg folgte man 1806 der allgemeinen Verordnung zur Einführung der Hausnummern.

(Niedernberger Heimatbuch Seiten 259 – 260 und 225 – 228) 

Fotos: Alte Hausnummer aus der Turmgasse (heute Turmgasse Nr. 1) und neue Hausnummer kurz nach der Einführung im Jahre 1953, vorher Hs.-Nr. 129, nachher Hauptstr. 34 (Gasthaus Zur Krone)

 

 


Schlagerparty der 50er, 60er und 70er Jahre


Die Fotos und Videos unserer Schlager-Nostalgie-Nacht sind eingepflegt, einfach aufs Vorschaubild klicken.







Was war vor 75 Jahren?

Am 16. Dezember 1947 beschloss der Gemeinderat die Anschaffung eines neuen Bahnschlittens (damalige Bezeichnung für Schneepflug), vermutlich der letzte in dieser Art. Der Wagner August Hesbacher wurde mit der Herstellung beauftragt. In den früheren schneereichen Wintern wurden die Straßen im Ort mit einem Bahnschlitten ("Bohschliere") geräumt: eine eisenbeschlagene Holzkonstruktion, die von ein oder zwei Pferden gezogen wurde.

(Aus alten Gemeindeakten und mündliche Überlieferung. Foto: Der Schneepflug der Gemeinde Gumping (Niederösterreich) war etwas größer wie die Niedernberger Ausführung (Symbolfoto) und wurde von 4 Pferden der Gemeinde Amelsdorf gezogen. Der Fuhrmann steht vorne am Bug, drei Männer sitzen hinten auf der Holzkonstruktion des Bahnschlittens, um das notwendige Gewicht auf die Straße zu bringen. Aufnahme Winter 1955/56)


Was war vor 60 Jahren?

 

Am 14. Dezember 1962 eröffnete die Sparkasse (damals noch Sparkasse Obernburg-Klingenberg) eine Zweigstelle in der Hauptstraße 67. Im Jahr 1978 erfolgte eine umfassende Renovierung und Modernisierung der Geschäftsstelle. Als im September 1986 die Familie Haas ihr Edeka-Geschäft aufgab, wurde die Zweigstelle um diese Räume erweitert.

(Heimatbuch Seiten 367 und 368, Fotos vor und nach der Erweiterung 1987).

Heute befindet sich an dieser Stelle eine Arztpraxis. Die Sparkassenfiliale zog im Mai 2011 in ihre neuen Geschäftsräume an der Großostheimer Straße.


Unsere kleine Ausstellung im Wiegehäuschen   Advent und Weihnachten

Verschiedene Ausstellungsstücke, wie z.B. ein Adventskranz, Adventskalender, eine Krippe und Weihnachtsschmuck, sowie ein erklärender Text, soll an die Weihnachtskultur der Nachkriegszeit bis etwa in die 70er Jahre erinnern.


Was war vor 60 Jahren?

  

Im Dezember 1962 eröffnete Josef Kempf in der Hauptstraße 82 sein Geschäft. Angeboten wurden Haushaltswaren, Herde, Ölöfen, Ofenrohre, Werkzeuge, Eisenkleinteile und vieles mehr. Mit der Zeit kamen Geschirr, Geschenkartikel und Hochzeitstische hinzu. Seine Frau Helene führte das Geschäft, Josef seine Schlosserei. Das Haushaltswarengeschäft wurde Ende 2001 geschlossen.

(mündliche Überlieferung und Amtsblattanzeigen)  .... mehr Infos hier ...;



Was war vor 40 Jahren?

 

1982 wurde mit den Kanal- und Straßenarbeiten für das Gewerbegebiet „Nördlich des Wasserturms“ begonnen. Damit wurde auch kleinen und mittleren Gewerbebetrieben die Möglichkeit einer Ansiedlung gegeben. Bereits seit den 50er Jahren verschaffte sich die Gemeinde durch Ankauf einzelner Parzellen eine Grundlage zur Ausweisung eines Industriegebietes nordwestlich des alten Ortskernes. Im Jahr 1970 nahmen in diesem Gebiet die Firmen Manfred Wanzke und Johann Weitz ihren Betrieb auf.  (Heimatbuch Seite 388)

Fotos: Luftaufnahme 1978 aus einem Buch von Albert Wagner / Aufnahme 1994 vom Wasserturm aus (Lechermann)


Was war vor 90 Jahren?

Von 1932 bis 1940 wurde im Anwesen Waldweg 21 (damals Wilhelm Schmitt) eine Ölmühle betrieben. Es wurden nur Raps und Kürbiskerne zu Öl gemahlen. Die Mühle wurde 1940 nach Sulzbach verkauft, von wo sie in den 80er Jahren ans Bachgau-Museum kam. Dort ist sie heute in der Ausstellung zu sehen. Schon früher wurde im Dorf eine Ölmühle betrieben und zwar im Anwesen Schmalzgasse 1. Das Gewerbe wurde 1879 abgemeldet, da die Mühle abgebrannt ist. Nach mündlicher Überlieferung existierte auch im Anwesen Hauptstraße 60 eine Ölmühle.

(mündliche Überlieferung)  Foto: Oelmüller Wilhelm Schmitt beim Beliefern der Kunden


Historische Ansichtskarten Straßenverkehr / PKWs


Es wurden neue Ansichtskarten eingestellt, u.a. mit Oldtimern aus den 50er/60er/70ern, passend zu unserer Schlagerparty



Was war vor 70 Jahren?

  

1952 eröffnete Luise Sacher ihren Damensalon in der Römerstraße 20. Zunächst arbeitete sie im Hinterhaus, ab 1957 im Neubau direkt an der Straße. Die Arbeitsbedingungen waren zunächst schwierig, da es damals weder Wasserleitung noch ein Abwassersystem gab.  Der Salon von Luise Sacher bestand bis 1993. Von Ende der 1950er/1960 bis Oktober 79 betrieb Luise Sachers Ehemann Herbert eine Texaco-Tankstelle. Luise bzw. deren Töchter waren überwiegend für das Tanken zuständig. Die Fahrradhandlung mit Werkstatt, die Herbert Sacher ebenfalls ab ca. 1960 eröffnete, betrieb er noch bis in die 1980er Jahre.

Mündliche Überlieferung, weitere Fotos siehe hier...



Was war vor 470 Jahren?

1552 überzog der Markgraf Albrecht von Brandenburg die Lande längs des Mains mit einem Krieg. Vermutlich hatte damals auch Niedernberg schwer zu leiden. In Aschaffenburg wurden z.B. das Schloss und etliche Häuser, sowie Nilkheim angezündet. Auch das Nonnenkloster im Schöntal wurde niedergebrannt, die Ruine auf der Insel im See zeugt heute noch von diesem Unheil (siehe Foto). Ruchelnheim wurde damals völlig zerstört und 1553 von seinen Einwohnern verlassen. Es lag am Altenbach (nördlich des Bahnhofs von Sulzbach) und die Margaretenkirche des Ortes war der alte Pfarrmittelpunkt für das Sulzbachtal; auch von Niedernbergern wurde diese Pfarrstelle besucht.

(Heimatbuch 1,  Seite 164) 


Nostalgische Schlager-Party (interne Vereinsparty mit Schallplatten aus den 50ern/60ern/70ern  (Infos...)



Was war vor 95 Jahren?

   

Im Zuge der Mainkanalisierung Ende der 1920er Jahre wurde der Leinritt teilweise um bis zu 1,80 m höher auf das heutige Niveau gelegt. Ursprünglich fielen die zum Main hinführenden Dorfstraßen im letzten Teilstück stark ab. Vor der Fahrrinnenvertiefung war das Flussbett in trockenen Sommermonaten an verschiedenen Stellen noch zu Fuß zu durchqueren. Durch den Bau der Schleusen wurde der Wasserspiegel angehoben. 1927 waren Fahrrinnenvertiefung und Kanalisierungsarbeiten soweit fort geschritten, dass die großen Handelsschiffe bis zum Anfang des Ortes fahren konnten. Am Turm musste die Fracht auf kleinere Schiffe umgeladen werden. Hierbei hatte sich so mancher Jugendliche ein paar Pfennige verdient.

(Heimatbuch 1, S. 287)  Fotos links um 1900, Foto rechts 1920er Jahre, nach Aufstockung und Pflasterung des Uferweges



Was war vor 190 Jahren?

  

In welchem Jahr die ersten Einwohner Niedernbergs ihre Heimat in Richtung Amerika verließen, ist nicht genau bekannt. Gründe für die Auswanderungen waren u.a. Missernten, politische Verfolgung und starke Zunahme der Bevölkerung. Hier in Niedernberg kam die räumliche Einengung durch die Dorfmauer hinzu, denn außerhalb durfte damals noch nicht gebaut werden. Die älteste in Niedernberg bis jetzt gefundene schriftliche Aufzeichnung der Auswanderung stammt aus dem Jahr 1832. Darin berichtet der damalige Pfarrer Ostheimer: „Nach Nordamerika ausgewandert sind 1832 sechs Familienväter mit 40 Seelen: Adam Debes, Anton Fecher, Peter Fecher, Johann Gerlach, Konrad Glaub und Michel Reinhard mit Kindern.“

(Heimatbuch 1,  Seite 374 bis 383)

Überwiegend wanderten die im Bericht aufgeführten Familien nach Baltimore (Maryland, Ostküste USA, zwischen Washington u. Philadelphia/New York). Details über die beiden Familien Fecher findet man hier.... (Nr. 80/90, Auszug aus Heimatbuch 2)

Fotos: Annocen mit Auswanderungen u.a. nach Baltimore. Lnks über den Agent J.B. Stenger in Aschaffenburg buchbar,  rechts unten über den Buchbinder F.J. Kaufmann aus Walldürn.


Was war vor 85 Jahren?

  

Im Herbst 1937 wurde das alte Rathaus abgerissen. Es war ein Fachwerkbau, der vermutlich im 16. Jh. errichtet wurde. Diesem Bau ging ein früheres gemeindliches Bauwerk voraus, ein sogenanntes Spielhaus, in dem man sich zu geselligen Treffen versammelte. Bereits 1426 ist hier ein solches Spielhaus urkundlich erwähnt. Der Abbruch des Fachwerkhauses erfolgte wegen Erweiterungsbedarf und Baufälligkeit. An gleicher Stelle wurde ein damals zeitgemäßer Neubau errichtet. Der damalige Neubau wurde inzwischen erweitert und modernisiert. Das Rathaus hebt sich durch seine aus der westlichen Häuserzeile hervortretende Platzierung von den übrigen Gebäuden ab.

(Heimatbuch Seiten 229 – 231.  Fotos oben: Rathaus bis 1937 und ab 1938, weitere Bilder findet man hier...)

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Nachruf

 

Der Geschichtsverein Niedernberg e.V. nimmt Abschied von seinem Gründungsmitglied


 

Adolf Buhler


der am 12.Oktober 2022 im Alter von 83 Jahren verstorben ist.

 

Adolf ist im November 1985 unserem Verein beigetreten und hat beim Aufbau der Sammlung unseres Geschichtsvereins mitgeholfen.

Sein fachliches Wissen über die Heimschneiderei stellte er uns durch seine Teilnahme im Film „Heimschneiderei in Niedernberg“ zur Verfügung.

Wir danken ihm für sein Engagement und werden ihn nicht vergessen.

 

Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt seinen Angehörigen.

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Was war vor 60 Jahren?

  

Gleichzeitig mit der Flurbereinigung entstanden zwischen 1962 und 1970 die Aussiedlerhöfe in der westlichen Gemarkung. Der erste landwirtschaftliche Betrieb der aus Niedernberg aussiedelte, war die Familie Alfons Schmitt aus der Römerstraße, die 1962 in den Waldhof zog. Kurz darauf folgte die Familie Helmut Reinhart, die den Lindenhof bewirtschaftet. Die Familie Longin Fecher gründete einige Jahre später den Marienhof. Auch die Familie Hein siedelte aus, in die Nähe des Marienhofes.

(Mündliche Überlieferung bzw. Heimatbuch 1, Seite 410)  weitere Fotos und Infos findet man hier...


Was war vor 125 Jahren?

Der große Kirchenumbau war in vollem Gange. Die Grundsteinlegung war im Mai 1897 erfolgt. Laut Aufzeichnungen von Pfr. Seubert standen während des Kirchenbaus nur der Turm und der alte Chor, an dem zwei Tore angebracht wurden um den Altar abzuschließen. Auf einer provisorischen Kanzel konnte der Pfarrer predigen. Die Pfarrkinder standen auf dem Bauplatz. Zwischen Turm und Mauer (zum Nachbaranwesen) war eine Schutzhalle errichtet. Im Jahr 1897 wurden auch der Hochaltar und der Cyriakusaltar in der Werkstatt des Nürnberger Bildhauers Rotermundt gefertigt.

(Heimatbuch Teil 1, Seiten 455 – 465. Das nachträglich retuschierte, historische Foto zeigt die Bauarbeiter des Umbaus von 1897/98 zusammen mit Pfarrer Seubert, der einen Bauplan in der Hand hält. Man findet es in Albert Wagners Buch über die Pfarrei Niedernberg.


Was war vor 60 Jahren?

Im September 1962 wurde das Hauptgebäude der ehemaligen Kleiderfabrik Gollas,Römerstraße 28, offiziell eingeweiht. Mit der Errichtung dieses Gebäudes wurde der komplette Betrieb von Sulzbach nach Niedernberg verlegt. Bereits ab dem 28. Februar 1958 war in dem an das Hauptgebäude anschließenden Flachbau mit der Produktion begonnen worden. Der Gebäudekomplex wurde nochmals erweitert. 1983 waren alle Erweiterungs- und Umbauarbeiten abgeschlossen. Im Frühjahr 2007 wurde der Firmensitz in Niedernberg aufgelöst. Ende 2007 erfolgte der Abriss aller Gebäudeteile. Heute stehen dort Wohnhäuser. Die Firma Gollas war der größte örtliche Arbeitgeber in der Bekleidungsindustrie.

(Main-Echo vom 27.9.62 und vom 3.12.1983 und mdl. Überlieferung), weitere Infos und Bilder zu "Gollas" siehe hier...

Was war vor 95 Jahren?

Im September 1927 wurde durch die Initiative des damaligen Arztes Dr. Grod aus Sulzbach (in Niedernberg gab es noch keinen Arzt) die Freiwillige Sanitätskolonne Niedernberg gegründet. Das Gründungsfest fand am 30. Juni 1928 statt, die Fahnenweihe im Juni 1958.


Ab Dezember 1960 konnte die Rotkreuz-Gemeinschaft ihre Ausrüstungsgegenstände in einem Raum im Nebengebäude der Sandsteinschule unterbringen und ab Oktober 1967 stand ein Raum in der Sandsteinschule zur Verfügung, in dem die Zusammenkünfte abgehalten wurden. 1982 konnte der Neubau auf dem ehemaligen Schulplatz eingeweiht werden. Der Bau wurde von der Rotkreuz-Gemeinschaft Niedernberg überwiegend in Eigenleistung erstellt.

(Heimatbuch 2. Teil, Seite 221 bis 223)


Was war vor 125 Jahren?

   

Im Herbst 1897 wurde die Mauer am Main entlang des Pfarrgartens errichtet. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Garten zum Main hin offen und dem jährlichen Hochwasser ausgesetzt. Der Main war zu dieser Zeit noch nicht gestaut und das Gelände fiel schräg zum Wasser hin ab. Um diesen Teil des Grundstücks zu erhöhen, ließ der damalige Pfarrer Seubert den Aushub des Kirchenbaus (Kirchhoferde) dort ablagern. Wie er in seinen Aufzeichnungen schreibt, hat er beim Einebnen der Erde tausende von Totengebeinen aufgelesen, die er hinter der Kirche (auf ehemaligen Friedhofsgrund) beisetzte.

(Heimatbuch Teil 1, Seiten 467 bis 469)
Fotos: Die Kirchenmauer am Mainufer entlang des Pfarrgarten und Leinritts aus südlicher und nördlicher Sicht und die Rentnerband im Jahre 2015 bei Gartenarbeiten im Pfarrgarten


Vorstellung Niedernberger Heimatbuch, Teil II


Im Jahre 1995, pünktlich zur 900-Jahrfeier, wurde das erste Niedernberger Heimatbuch veröffentlicht. 27 Jahre sind seit dem Dorffest mittlerweile vergangen, und es ist "viel Wasser den Main herunter gelaufen". Im Honischland hat sich seither allerhand getan und es hat sich auch Einiges verändert, nicht nur im Ortsbild.

Unser Heimatpfleger Albert Wagner hat wieder keine Mühen gescheut, arbeitete jahrelang an der Fortsetzung der 1995er Ausgabe, hat alles Wichtige zusammen getragen, damit es "in den Büchern verewigt" ist. Vielen Dank Albert!

Pünktlich zur Nirrenberscher Kerb 2022 wird das zweite Buch, inkl. Rückschau auf Teil I, nun vorgestellt:
Am Kerbsonntag ab 15 Uhr in der Bücherei.


Was war vor 60 Jahren?


Im September 1962 ließ sich der erste Industriebetrieb in Niedernberg nieder. Es war die Firma Rupp, die in ihrem Werk am Tannenwäldchen die Produktion von Stahl-Beton-Fertiggaragen aufnahm. (Main-Echo 6.9.1962). Foto von 1984


Historische Ansichtskarten von 1900 bis 2000: Badestrände und Schwimmbäder


Bald sind die Sommerferien in Bayern wieder vorbei, anstatt Ferienspiele, Schwimmbad oder Badestrand heißt es für viele Kinder und Jugendliche ab Dienstag, den 13. September wieder die Schulbank drücken. Aber wie sah es eigentlich früher in den Freibädern, Badeseen und an den Beaches aus? Und welche Bademode war damals angesagt, was hatte Uroroma und ihre Enkelchen beim Baden an? Anhand unserer Sammlung historischer Ansichtskarten kann man sehr gut mit heute vergleichen, kann durch die letzten 120 Jahre "Badeurlaub am Meer" und "im Freibad" stöbern.


Was war vor ca. 40 Jahren?

In den 1980er Jahren wurden Erdkabel für die Stromversorgung verlegt. Damit wurden die Dachständer und Oberleitungen überflüssig und verschwanden nach und nach aus dem Ortsbild. 1982 z. B. erfolgte der Abbau der Dachständer und Leitungen in der Römerstraße. Die Oberleitungen waren ein beliebter Sammelplatz für die vielen Schwalben im Ort, bevor sie in den Süden zogen. (Heimatbuch Seite 311. Siehe auch unter Rubrik Niedernberg / Stromversorgung) Fotos von 1955


Rückblick auf unsere Ferienspiele 2022




Was war vor 100 Jahren?


Aus Dankbarkeit für ihre glückliche Heimkehr aus dem Ersten Weltkrieg ließen im Jahr 1922 Karl Fecher, Anton Gerlach, Karl Seitz und Wendelin Wenzel am Waldweg den Bildstock „Schmerzhafte Muttergottes“ errichten. Er stand an der Abzweigung Waldweg/Unterer Waldweg (zwischen Kreisstraße und Bücke). Bei einem Autounfall 1972 wurde der Bildstock bis auf die beschriftete Sandsteinplatte zerstört. Die Sandsteinplatte wurde in den neu errichteten modernen Marienbildstock am Waldweg / Abzweig Leerweg mit einbezogen.

(Heimatbuch Seite 516)



Stammtisch am 4. August 2022 im Biergarten der Gaststätte zur Gemütlichkeit. (Fotos)


Was war vor ca. 1915 Jahren?

   

Niedernberg geht auf ein römisches Kastell zurück. Nach neuesten Erkenntnissen entstand es vermutlich um die Jahre 107 / 110 n. Chr. Die cohors I Ligurum et Hispanorum war hier stationiert. Die Truppe ist durch den Grabstein des Soldaten Marcellus und durch Ziegelstempel nachzuweisen. Die teilberittene Kohorte bestand aus ca. 500 Soldaten. Das Kastell hatte einen fast quadratischen Grundriss und eine Größe von ca. 2,2 ha. Es bestand vermutlich bis ca. 259 n. Chr., die Ruinen dürften aber bis zur Besiedlung durch die Franken im 8. Jh. noch sichtbar gewesen sein. Sehr wahrscheinlich waren die Steine willkommenes Baumaterial. Erst 1894 wurde das Steinkastell durch Stichgrabungen lokalisiert, da oberirdisch nichts mehr erkennbar war. Hauptstraße, Kirchgasse und Schulstraße gehen auf die damaligen Lagerstraßen zurück. Um die Größe des Kastells sichtbar zu machen sind die Eingangstore durch Bodenmarkierungen kenntlich gemacht.

(Buch „Welterbe Limes“ Seite 181, Heimatbuch S. 27 bis 31)
Foto rechts: Modellnachbau des Niedernberger Kastells. Mehr Infos und Bilder zum Römerkastel findet man hier...


Was war vor 200 Jahren?


Durch einen vorausgegangenen milden Winter gab es im Jahr 1822 eine schlimme Mäuseplage. Es konnte nur die Hälfte der üblichen Kornmenge geerntet werden. In diesem Jahr kam eine Räuchermaschine, die sogenannte „Blecherne Katz“, in Niedernberg zum Einsatz. Sie war in der Jülicher Gegend erfolgreich erprobt worden. Für 5 Gulden (laut Gemeinderechnung) fertigte ein Obernburger Schlossermeister nach einer Vorlage eine solche Räuchervorrichtung für Niedernberg. Das Gerät funktionierte wie folgt: In den hohlen Zylinder stopfte man Lumpen und Schwefel. Dieses Gemisch wurde angezündet und der entstehende giftige Rauch mit Hilfe eines Blasebalges durch die vorne am Zylinder angebrachte Röhre in die Mäuselöcher geleitet. Die Bezeichnung „Blecherne Katz“ hatte sich zu jener Zeit schnell zum Spottnamen für Niedernberg entwickelt. Inzwischen ist sie zu einem festen Begriff geworden.

(Heimatbuch Seiten 416 – 420) siehe auch Infos und Bilder hier...  u.a. von den Vereinen "Blechkatzen Niedernberg".


Sommerfest 2022


Unser diesjähriges Sommerfest fand am Freitag, den 22.7.22 ab 18:30 Uhr im Schulhof der Sandsteinschule statt. Fotos...


Was war vor 680 Jahren?


Im Juli 1342 ereignete sich das schwerste Hochwasser, das Mitteleuropa jemals heimsuchte; es war das sogenannte Magdalenen-Hochwasser. Am 22.7. (Gedenktag der hl. Magdalena) erreichte die Flutwelle das Untermaingebiet. Nach einem feuchten Frühsommer, der für konstant hohe Pegelstände der Flüsse sorgte, ließ eine Hitzewelle im Juli die Böden austrocknen, so dass sie kaum noch Wasser aufnehmen konnten. Ab etwa 19. Juli brachten tagelange Wolkenbrücke Unmengen an Niederschlag. Der Wasserstand des Maines lag damals weit über der Hochwassermarkierung von 1784 (höchste Markierung, die am Mainbogen an der Kirche angebracht ist, siehe Fotos). Somit dürfte ganz Niedernberg durch die Fluten in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Die Fluten rissen Menschen, Tiere, Häuser und Brücken mit sich, z.B. in Würzburg massive Häuser und die steinerne Brücke. Die Felder wurden verwüstet und große Mengen fruchtbare Erde weggeschwemmt. An der Kahl bei Alzenau und im Elsavatal finden sich Erdablagerungen aus dieser Zeit bis zu drei Metern Höhe – das ursprüngliche Niveau der Kirche von Kloster Himmelthal lag drei Meter tiefer als heute

(Spessartheft Juni 2011) ... siehe auch Rubrik Hochwasser Niedernberg

Sommerfest 2022


Unser diesjähriges Sommerfest findet am Freitag, den 22.7.22 ab 18:30 Uhr im Schulhof der Sandsteinschule statt. Aufgrund des zu erwarteten, sehr warmen Sommerabendes sorgen wir für eine angenehme, leichte Brise. Alle Infos...


Was war vor 60 Jahren?

 

1962 fand in Niedernberg die letzte Volksmission statt (lt. Inschrift am Kreuz). In gewissen Zeitabständen wurden in der Kirche sogenannte Missionen durch Patres aus verschiedenen Orden abgehalten. Die Missionen dienten der Erneuerung und Auffrischung des Glaubens. Zur Erinnerung an diese Missionen wurde 1899 von Pfarrer Seubert ein Kreuz gestiftet. Auf dessen Sockel sind die Missionen von 1899 bis 1962 eingemeißelt. Das Missionskreuz stand Jahrzehnte vor der Kirche. 1980 wurde es in den Pfarrgarten hinter der Kirche versetzt. Dabei wurde der Korpus stark beschädigt und nicht mehr am Kreuz angebracht. (Heimatbuch Seite 521) Fotos: Das Missionskreuz vor der Kirche und Volksmission - Andenkenbildchen.


Was war vor 65 Jahren?


1957 wurde in der neu erschlossenen Ringstraße das erste Wohnhaus gebaut (Ringstraße 1) Damals wurde alles noch in mühevoller Handarbeit gemacht. So wurde z.B. die Baugrube mit der Schaufel ausgegraben und die Steine für den Keller holte man aus dem Niedernberger Steinbruch. (mündliche Überlieferung)

Mit der Bebauung der Ringstraße verschwand der östliche Teil des Kirchenpfads bis zur Lindenstraße (1964 wurde der weiterführende Teil bis zur Römerstraße aufgelassen). Der Kirchenpfad begann am Stadtweg zwischen den Anwesen 1 und 3 und zog bis zur Großostheimer Straße. Er war ein viel begangener Fußweg, den die Leute benutzten, um auf ihre Wiesen bzw. Felder zu gehen. (teilweise Amtsblatt Ausgabe 15 / 1964)


Was war vor 50 Jahren?


Am 1. Juli 1972 entstand der Kreis Miltenberg aus den Altlandkreisen Obernburg und Miltenberg und einem Teil des aufgelösten Kreises Marktheidenfeld. Aus dem Kreis Obernburg wurden Pflaumheim und Wenigumstadt dem Landkreis Aschaffenburg zugeschlagen. Aus dem aufgelösten Kreis Marktheidenfeld kamen Dorfprozelten, Stadtprozelten und Faulbach mit Ortsteilen Breitenbrunn und Altenbuch zum Kreis Miltenberg.

Die kommunale Gebietsreform folgte in den Jahren bis 1978. Mit dem Abschluss der Gebietsreform 1978 gehören 32 selbstständige Gemeinden zum Landreis Miltenberg, vorher waren es 66 Gemeinden.

(Main-Echo vom 30. Juni/1. Juli 2012)


Die vorherigen NEWS des 1.Halbjahres 2022 findet man hier...